Pflanzenname Deutsch (Latein): Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)
Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Gewürzbeifuß, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Mugwurz, Buckell, Wilder Wermut, Geißbart
Der Beifuß ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet.
Er bevorzugt nährstoffreiche Böden und wächst auf Schutt-, unbebauten Plätzen, Brachland, an Wegrändern, Böschungen und auf Hügeln.
Der Beifuß ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die 60 bis 200 cm hoch wachsen kann. Ihr Stängel ist aufrecht, kantig und reich verzweigt.
Die Blätter des Beifußes sind fiederteilig und können bis zu 10 cm lang werden. Sie besitzen lanzettliche, spitze Abschnitte mit glattem oder leicht gezahntem Rand. An der Oberseite sind die Blätter grün, an der Unterseite sind sie weiß bis grau und filzig behaart.
An den Spitzen der Stängel wachsen gelbliche oder rotbraune, rispenartig angeordnete Blüten. Aus ihnen entwickeln sich kleine, graubraune Früchte.
Das ätherische Öl des Beifußes enthält Thujon, Campher, Cineol und Linalool.
Zu den Inhaltsstoffen gehören außerdem Bitterstoffe (Cumarine und Sesquterpenlactone), Gerbstoffe und lipophile („fettliebend", wasserabweisend) Flavonoide.
Beifuß wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und schweißtreibend. Er kann somit bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Durchfall und Erbrechen eingesetzt werden.
In der Volksmedizin wird Beifuß auch bei Nervenanspannung, Schlafstörungen, Muskelkater, Hämorrhoiden, Frauenleiden und Epilepsie verwendet.
Bei müden Beinen und Füßen, aber auch bei Rheuma soll Beifuß Linderung verschaffen.
Für die innerliche Anwendung als Tee bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit wird 1 TL getrockneter Blätter mit ca. 250 mL kochendem Wasser übergossen, ca. 1 bis 2 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Von dem Tee wird eine Tasse am Tag schluckweise getrunken.
Äußerlich kann Beifuß als Öl angewendet werden, indem die Füße und Beine damit eingerieben werden.
Beifuß darf nicht während der Schwangerschaft oder der Stillzeit angewendet werden.
Bei bekannter Überempfindlichkeit oder Allergie gegenüber Beifuß oder anderen Korbblütlern sollte Beifuß nicht verwendet werden.
Der Beifuß kann Allergien auslösen. Bei Hautkontakt kann es in seltenen Fällen zu einer Sensibilisierung kommen.
Aufgrund der giftigen Wirkung einiger Inhaltsstoffe sollte Beifuß nicht in höheren Dosen oder über längere Zeit angewendet werden.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.