Pflanzenname Deutsch (Latein): Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Aalhornbeeren, Fliederbeeren, Holder, Holderbeeren, Holler, Hollerbeeren, Kelkenbusch, Schwarzholder
Der Holunder ist in Europa, Nordafrika, West- und Mittelasien verbreitet.
Er wächst bevorzugt an halbschattigen Standorten mit mittelschweren bis sandigen, stickstoffreichen, frischen und leicht sauren Lehmböden. Gefunden werden kann der Holunder an Wegrändern, in Gebüschen, Auenwäldern und auf Unkraut- und Ruderalfluren.
Der schwarze Holunder ist ein bis zu 7 m hoch wachsender Strauch, der zu der Familie der Geißblattgewächse gehört. Junge Äste haben eine grüne Rinde, die mit zahlreichen Lentizellen (Korkporen, die dem Gasaustausch dienen) besetzt ist. Dickere Äste und der Stamm haben eine graubraune, rissige, korkartige Borke. Das Innere der Äste enthält ein weiches, weißes, schaumstoffartiges Mark.
Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, gestielt und unpaarig gefiedert. Sie setzen sich aus 5 oder 7 hellgrünen Fiederblättern zusammen, die elliptisch, zugespitzt und ungleichmäßig gesägt sind.
Große, flache, schirmförmige Trugdolden bilden die Blütenstände des Holunders. Sie bestehen aus vielen stark duftenden weißen oder gelben, radförmige Blüten.
Aus den Blüten entwickeln sich kugelige, glänzend schwarze, saftige Früchte. Sie enthalten jeweils 3 eiförmige, nach außen gewölbte Samen.
Als Hauptwirkstoffe des Holunders gelten die Vitamine C und B, sowie das ätherische Öl und die Flavonoide (besonders der Farbstoff Anthocyan).
Der Holunder enthält außerdem Kaffeesäurederivate, Gerbstoffe, Polysaccharide (Vielfachzucker), Kaliumsalze, sowie Mono- und Triterpene.
Holunder wirkt schweißtreibend und schleimlösend. Er kann folglich bei Erkältungen, Erkrankungen der Atemwege und Husten eingesetzt werden.
In der Volksmedizin wird Holunder auch bei Rheumatismus, Gicht, Magenbeschwerden, Hautunreinheiten, Konzentrationsschwäche, aber auch Wassersucht, Harnsteinen, Heuschnupfen und Lernschwäche angewendet.
Für die innerliche Anwendung als Tee werden 2 TL (2 bis 4 g) Holunderblüten mit 150 mL siedendem Wasser übergossen und 5 Minuten ziehen gelassen. Danach wird abgeseiht. Es werden 1 bis 2 Tassen täglich möglichst heiß getrunken. Die Tagesdosis beträgt 10 bis 15 g.
Aus den reifen Holunderbeeren kann auch Saft gewonnen werden. Dieser sollte vor dem Verzehr jedoch abgekocht werden. Er kann bei Erkältungen getrunken werden.
Es sind keine Gegenanzeigen bekannt.
Bei übermäßigem Verzehr von rohen Beeren kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.