Pflanzenname Deutsch (Latein): Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Meertau, Weihrauchkraut, Weihrauchwurz, Krankraut, Kranzenkraut, Antonkraut, Brautkleid, Brautkraut, Rosmarein, Rosmarie
Der Rosmarin stammt aus dem Mittelmeerraum wo er vor allem in der Küstenregion wächst.
Er wächst bevorzugt an trockenen und sonnigen Standorten.
In nördlicheren Gebieten wird der Rosmarin als Gewürz- und Zierpflanze kultiviert.
Der Rosmarin ist ein immergrüner Strauch mit buschig verzweigten Trieben. Er kann eine Höhe von 0,5 bis 2 m erreichen und duftet aromatisch.
Seine Blätter sind gegenständig angeordnet und schmal-linearisch. Ihre Ränder sind leicht nach unten umgerollt. Die Oberseite der Blätter ist tiefgrün und runzelig, während die Unterseite weißfilzig behaart und mit einer dicken Epidermis überzogen ist. Diese schützt die Pflanze vor Austrocknung.
Im oberen Bereich der Zweige sitzen in den Blattachseln kurze Trauben aus blassblauen Blüten. Ihr Kelch ist glockenförmig und zweilippig.
Hauptwirkstoff des Rosmarins ist das ätherische Öl. Es enthält verschiedene Terpene, wie etwa Campher, Cineol und Borneol. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, besonders Rosmarinsäure, Flavonoide, Glykolsäure, Bitterstoffe, Saponine und Harze.
Die Frischpflanze enthält außerdem Vitamin C.
Rosmarin wirkt spasmolytisch (krampflösend), positiv inotrop (muskelwirksam) und steigert den Koronardurchfluss. Bei äußerer Anwendung ist er hautreizend und fördert die Durchblutung.
Aufgrund dieser Wirkungen kann Rosmarin bei Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen und Völlegefühl, aber auch bei Appetitlosigkeit angewendet werden.
Weitere Einsatzgebiete sind rheumatische Erkrankungen und Herz-Kreislaufbeschwerden.
In der Volksmedizin findet die Pflanze auch bei Menstruationsstörungen, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Schwächegefühl, vorzeitigem Haarausfall und Hämorrhoiden Verwendung.
Rosmarin kann innerlich und äußerlich angewendet werden.
Für die innerliche Anwendung als Tee wird ein knapper Teelöffel (etwa 1,5 g) fein geschnittener Rosmarinblätter mit 150 mL heißem Wasser übergossen. Es wird 15 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Davon wird 3 bis 4 Mal täglich zwischen den Mahlzeiten eine Tasse getrunken.
Auch als Rosmarin-Wein kann die Pflanze eingenommen werden. Dafür werden 20 g Rosmarinblätter 1 L Weißwein zugegeben und 5 Tage unter gelegentlichem Schütteln stehen gelassen. Von dem Wein wird 2 Mal täglich ein kleines Glas getrunken.
Äußerlich wird die Pflanze in Form von Bädern angewendet. Für ein Vollbad werden 50 g Rosmarinblätter mit 1 L Wasser kurz aufgekocht, 15 bis 30 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Der Sud wird anschließend dem Vollbad zugegeben.
Rosmarin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Aufgrund der möglichen toxischen Wirkung des ätherischen Öls, sollte dieses nicht innerlich angewendet werden.
In seltenen Fällen können Kontakt-Allergien auftreten. Wird Rosmarinöl in größeren Mengen eingenommen, können Gastro-Enteritiden (entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes) und Nephritiden (Entzündungen der Niere) auftreten.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.