Etwa 14 Tage nach Beginn der letzten Monatsblutung (ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus), springt eine reife Eizelle aus dem Eierstock in den Eileitertrichter. Dieser Vorgang wird in der Medizin als Eisprung bezeichnet. Die Eizelle wandert nach dem Eisprung mithilfe zahlreicher Flimmerhärchen durch den Eileiter. Im Eileiter erfolgt nun die Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium. Eizelle und Spermium treffen zusammen und verschmelzen miteinander. Es entsteht eine Zygote. Mit der ersten Zellteilung wird das weitere Schicksal des Ungeborenen bestimmt. Alle wichtigen Erbinformationen wie Geschlecht, Augen- und Haarfarbe oder künstlerische Begabungen trägt der Keimling bereits in sich.
Am Ende der ersten Woche nach der Befruchtung nistet sich eine winzige, hohle Zellkugel, die so genannte Keimblase oder Blastozyste, in der Gebärmutter ein. Durch die Bildung von Progesteron hat sich die Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme des Embryos bereits vorbereitet und unterstützt das Eindringen in das mütterliche Gewebe.
Aus dem Embryoblast (einem Teil der Keimblase) entwickelt sich der Embryo und der Trophoblast ist nach der Einnistung für die Ernährung des Embryos zuständig. Zudem bildet der Trophoblast das Schwangerschaftshormon Beta-HCG (humanes Choriongonadotropin), welches in den ersten Wochen die Schwangerschaft aufrechterhält.
Bereits am 9. Tag nach der Befruchtung ist das HCG im Blut der Mutter nachweisbar, also noch vor dem Ausbleiben der Regelblutung. Im Urin ist sie erst ab dem 14. Tag nach der Befruchtung nachweisbar. Sie bildet auch die Basis des frei verkäuflichen Schwangerschaftstests.
Merke: Das Geschlecht des Kindes wird durch den Mann festgelegt. Denn es hängt von der Samenzelle ab, ob es ein Junge (Y-Chromosom) oder ein Mädchen (X-Chromosom) wird.