Die Therapie richtet sich vor allem danach, ob der Fötus noch am Leben ist oder nicht. Sind kindliche Herztöne vorhanden, so ist die Schwangerschaft noch intakt. Hier kann in etwa 50 Prozent der Fälle ein Abort durch Bettruhe und Magnesium-Tabletten verhindert werden. In den übrigen Fällen wird die Schwangerschaft möglichst schnell beendet.
Die Schwangere sollte bei einer Fehlgeburt (Abort) umgehend in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Die Therapie ist abhängig von der Form und dem Stadium des Abortes. Prinzipiell bestehen 3 Möglichkeiten. Diese sind Beobachtung (keine Therapie), medikamentöse Therapie oder chirurgische Therapie.
Beobachtung
Besteht eine intakte Schwangerschaft trotz Blutungen (Abortus imminens), so versucht man in jedem Fall, die Schwangerschaft zu erhalten. Die Therapie umfasst hier, wie bereits erwähnt, Bettruhe und die zusätzliche Einnahme beruhigender Medikamente.
Durch die Einnahme von Magnesium-Tabletten soll die Wehentätigkeit unterdrückt werden.
Trotzdem bleibt die Therapie oft erfolglos, da die Ursache für die Fehlgeburt meist nicht geklärt werden kann. Eine gezielte Therapie kann daher nicht erfolgen.
Medikamentöse Therapie
Meist werden wehenunterstützende Medikamente verabreicht, um die Schwangerschaftsprodukte aus der Gebärmutter auszustoßen. Diese kann jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Chirurgische Therapie
Eine Fehlgeburt sollte möglichst schnell zu einem Abschluss gebracht werden.
Die konventionelle Therapie ist die Gabe von Medikamenten zur Unterstützung der Wehentätigkeit und die folgende Kürettage (Ausschabung) oder Absaugung.
Bei dem chirurgischen Eingriff wird der Gebärmutterhals aufgedehnt und das Schwangerschaftsprodukt aus der Gebärmutter, meist mit einem Sauger, entfernt.
Die Saugkürettage ist der konventionellen Kürettage überlegen.
Liegt jedoch eine fortgeschrittene Schwangerschaft (ab der 12. Schwangerschaftswoche) vor, so muss das Kind in der Regel auf dem üblichen Weg geboren werden.
Im Falle eines Missed abortion, muss die Fehlgeburt medikamentös eingeleitet werden. Vor dem Eingriff wird die Blutgerinnung untersucht, da häufig Gerinnungsstörungen beobachtet werden, wenn der Fötus bereits längere Zeit verstorben ist. Auch hier wird im Anschluss die Gebärmutter ausgeräumt.