Piercing, übersetzbar mit durchstechen oder auch durchbohren, bezeichnet einen Vorgang der Körperverschönerung. Mag auch das Wort Piercing sich recht modern anhören, so ist die Körpermodifikation mittels dem Durchstehen verschiedener Körperstellen und dem Anbringen unterschiedlicher Gegenstände keine Neuerung des 21.Jahrhunderts.
Eine Vielzahl an Ethnien und Kulturen nützen das Piercing seit Jahrtausenden als Verschönerung des Körpers oder auch als traditionelle Kulthandlung. So zeigen in vielen Naturstämmen die Riten der Durchbohrung der Ohren, Zungen oder auch der Brust den Übergang der Jugend zum Erwachsen sein an. Auch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm wurde und wird mit dem Piercing offenkundig gezeigt. Symbolische Darstellungen von Reifungsprozessen und spirituelle Handlungen sind weitere Gründe der Naturvölker sich zu piercen.
Unter den so genannten zivilisierten Gesellschaften wurde das Oberflächenpiercing erst zu Beginn der 90er Jahre aktuell, allerdings erfreut sich diese Methode der Körperverschönerung einer ungebrochenen Beliebtheit. Besonders Jugendliche lassen sich gerne und oft Piercen, wobei bei so manch einem schon fast eine Suchtgefahr nach dem Durchbohren der Haut bzw. der Knorpel besteht.
Obwohl ein Piercing kaum mehr beachtet wird, kann es allerdings durchaus sein, dass man entweder schräg angesehen oder auch offensichtlich auf die Entfernen des Ringes, Stabes oder anderen Schmuckstücken angesprochen wird. Gerade in manchen Berufen haben Piercings noch einen schlechten Ruf, so zum Beispiel im Bankwesen oder in der Versicherungsbranche. Als Körperschmuckliebhaber kann man in solch eine Situation in die Bredouille kommen, was unter Umständen die Entscheidung bedeuten kann "Schönheit oder Beruf".
Letzte Aktualisierung am 03.02.2009.