Pflanzenname Deutsch (Latein): Arnika (Arnica montana)
Berg-Wohlverleih, Bergdotterblume, Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Kraftwurz, Stichwurzel, St.-Luzianskraut, Wolfsblume, Gamsblume, Mitterwurz, Mönchskappe
Die Arnika findet man meist in den Gebirgsregionen von Europa, Südrussland und Mittelasien. Sie bevorzugt saure, magere und kalkarme Wiesen. In Deutschland kommt die Arnika nur selten vor, so dass sie geschützt ist und nicht gesammelt werden darf.
Arnika ist eine mehrjährige Pflanze, die 20 bis 60 cm groß wird. Ihr Stängel ist aufrecht, einfach oder wenig verzweigt und behaart. Die Grundblätter sind in einer Rosette angeordnet, eiförmig und 6 bis 15 cm lang. Am Stängel sitzen ein bis drei gegenständige Laubblätter, die kleiner sind als die Grundblätter.
Die hellgelben bis dottergelben Blütenkörbchen sitzen am Ende des Stängels. Ein typisches Erkennungsmerkmal der Arnika ist das zerzauste und asymmetrische Aussehen der Blüten.
Die Früchte der Arnika sind 5 mm lang, gelblichgrün bis schwarz und ähneln den Früchten des Löwenzahns.
Alle Pflanzenteile enthalten Sesquiterpenlactone, wie Helenalin. Das sind Bitterstoffe, die giftig, aber zum Teil auch entzündungshemmend und keimtötend wirken.
Die Blüten enthalten außerdem noch ätherische Öle, Flavonoide, Cholin, Kieselsäure und Mehrfachzucker.
Arnika kann bei stumpfen Verletzungen, wie Blutergüssen, Prellungen und Verstauchungen, eingesetzt werden. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Aphten), oberflächlichen Venenentzündungen und Insektenstichen kann die Pflanze angewendet werden.
Weitere, aus der Volksmedizin bekannte, Anwendungsgebiete sind Angina Pectoris, starke Menstruationsbeschwerden, Knochenschwund, Hypercholesterinämie (zu hoher Cholesterinspiegel) und Herz-Kreislaufschwäche. Nicht gesichert ist die Wirkung auch bei Krebs, rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen, Sonnenbrand, Verbrennungen und Arthritis.
Arnikablätter können frisch auf Blutergüsse aufgelegt werden. Bei offenen Wunden sollten sie nicht angewendet werden.
Für einen Aufguss übergießt man ca. 4 TL (2 g) Arnikablüten mit etwa 100 mL siedendem Wasser. Nach 10 bis 15 Minuten kann abgeseiht werden. Abgekühlt kann der Aufguss für Umschläge verwendet werden.
Ebenfalls für Umschläge, aber auch für Gurgellösungen und zum Einreiben kann Arnikatinktur bzw. -essenz mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnt werden.
Arnika sollte nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit angewendet werden.
Auch bei einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Arnika oder andere Korbblütler (wie Kamille, Löwenzahn, Ringelblume) ist von einer Anwendung abzuraten.
Die Pflanze darf nicht über einen längeren Zeitraum oder in höherer Dosierung verwendet werden.
Wird Arnika innerlicher angewendet, kann dies zu Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Benommenheit und erhöhter Körpertemperatur führen. Auch kann es zu einem Herz-Kreislaufversagen kommen und schließlich zum Tod führen.
Die äußerliche Anwendung kann eine Allergie auslösen, die sich durch Juckreiz und Bläschen äußert.
In höheren Dosierungen verwendet, kann Arnika abtreibend wirken.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.