Pflanzenname Deutsch (Latein): Ginseng (Panax ginseng)
Allheilkraut, Gilgen, Kraftwurz, Samwurzel
Die ursprüngliche Heimat des Ginsengs sind die schattigen Gebirgswälder Ostasiens.
In Korea, Nordchina, Japan und Ostrußland, aber auch in Deutschland wird er kultiviert.
Die zu den Efeugewächsen gehörende Ginsengpflanze ist eine bis zu 50 cm hoch wachsende, mehrjährige Staude. Ihre für medizinische Zwecke verwendete Wurzel ist 15 cm lang und ca. 2 cm dick. Sie ist zylinder- bis spindelförmig, häufig geteilt, besitzt viele Nebenwurzeln und ihr Wurzelhals ist deutlich abgesetzt.
Aus der Wurzel treibt ein gerader, dunkelroter Stängel mit langstieligen, gefiederten Blättern. Diese sind länglich-eiförmig, zugespitzt und besitzen einen doppelt gesägten Rand.
Am Ende des Stängels wachsen die gelblich-weißen Blüten in Dolden. Die Früchte des Ginsengs sind kleine, rote Steinfrüchte, die jeweils zwei Samen enthalten.
Die Hauptwirkstoffe des Ginsengs sind die Ginsenoside. Sie sind ein komplexes Gemisch aus Triterpensaponinen, deren Zusammensetzung und Gehalt mit dem Anbaugebiet, dem Alter der Pflanze und der Art der Behandlung variieren.
Ebenfalls enthalten sind ätherisches Öl, Polyacetylene, Glykoside, Oleanolsäure, Polyine und wasserlösliche Polysaccharide (Vielfachzucker).
Der Ginseng kann bei Müdigkeit, Schwächezuständen und Erschöpfung eingesetzt werden, da er die geistige und körperliche Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit stärken kann.
Außerdem kann Ginseng zur Vorbeugung von Schwächezuständen und zur Beschleunigung der Erholung nach einer Krankheit (Rekonvaleszenz) verwendet werden.
Traditionelle Anwendung finden Ginsengpräparate bei Neurasthenie (chronisches Erschöpfungssyndrom), depressiver Verstimmung, Impotenz, Infektanfälligkeit, Wechseljahresbeschwerden, Diabetes und zur Krebsvorbeugung.
Bei chronischen Atemwegserkrankungen soll die Pflanze die Lungenfunktion unterstützen. Ebenfalls unterstützende Wirkung soll der Ginseng bei Magen-Darm-Beschwerden auf die Darmflora haben.
Durch die Einnahme von Ginseng soll eine Resistenzsteigerung gegenüber unterschiedlichen Arten von Stress (psychisch, physisch) erfolgen.
Ginseng wird innerlich angewendet. Üblicherweise werden dafür standardisierte Fertigpräparate verwendet.
Die Tagesdosis beträgt 1 bis 2 g getrocknete Wurzel oder 200 bis 600 mg Extrakt. Um die volle Wirkung zu erreichen, sollte die Anwendungsdauer mindestens 3 bis 4 Wochen betragen.
Ginseng sollte nicht während der Schwangerschaft oder der Stillzeit eingesetzt werden.
Er ist nicht für Anwendung bei Kindern und Jugendlichen geeignet.
Eine gleichzeitige Einnahme von Ginseng und Antidiabetika, Antikoagulantien oder Schleifendiuretika sollte erst nach Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Ginseng beeinflusst die Blutgerinnung und sollte daher nicht vor einer Operation eingenommen werden. Diabetiker sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt Ginsengpräparate verwenden, da er den eingestellten Blutzuckerspiegel senken kann.
In seltenen Fällen kann es zu Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, vaginalen Blutungen und Bluthochdruck kommen. Patienten mit Arteriosklerose sollten daher besonders vorsichtig bei der Anwendung sein.
Ginsengpräparate können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen. Es sollte deshalb Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.