Kaum hat man die Maske aufgesetzt, beschlägt auch schon die Brille. Wie lässt sich das verhindern? Wie kann man auch als Brillenträger mit Maske den Durchblick bewahren?
Brillenträger sind mit der Situation vertraut: Man betritt im Winter einen warmen Raum und sieht nur Nebel. Ursache ist der Temperaturunterschied zwischen der warmen Raumluft und den kalten Brillengläsern. Auf den Gläsern kühlt die Luft schlagartig ab, was dazu führt, dass sie beschlagen. Haben Brillengläser und Raumluft nach kurzer Zeit wieder die gleiche Temperatur, werden die Gläser wieder klar. Beim Tragen einer Maske passiert das Gleiche: Die warme Atemluft trifft auf die kalten Gläser und vernebelt den Blick.
Da es ein verbreitetes Problem ist, gibt es viele Lösungsmöglichkeiten, wie man das Beschlagen der Brille beim Maskentragen vermeiden oder verringern kann:
In die meisten Masken ist oben ein Drahtbügel eingearbeitet, der so eng wie möglich an die Nasenwurzel gebogen werden sollte. Die Brillengläser müssen immer auf der Maske liegen und nicht darunter. Hier ist ein großes Brillengestell, das die Maske fixiert, ein klarer Vorteil. Sofern es die Sehfähigkeit nicht beeinträchtigt, kann man die Brille ein bisschen tiefer auf der Nase tragen und bewusst nach unten ausatmen. Beides verringert das Beschlagen der Brillengläser zusätzlich.
Bei OP-Masken ohne Bügel ist es hilfreich, das obere Viertel der Maske nach innen umzuschlagen, sodass die entstandene Falte den Luftstrom in Richtung Brille bremst. Damit die Maske ihren Zweck erfüllen und Infektionen verhindern kann, muss sie trotzdem eng an den Wangen und am Kinn anliegen. Sitzt die Maske zu locker, können die Gummibänder einmal überkreuzt werden, bevor man sie um die Ohren legt.
Da Masken inzwischen zum Alltag gehören, wurde auch an der Maskentechnologie für Brillenträger gearbeitet. Inzwischen gibt es spezielle Fogfree Masken mit einem Brillenbeschlagschutz. Sie verfügen über einen besonders langen und biegsamen Nasenbügel und einen zusätzlichen Streifen am oberen Rand, der auf der Haut haftet. Zum Teil ist in den Nasenbügel ein Inlay eingearbeitet, das sich umklappen und mit dem Nasenbügel fixieren lässt. Damit wird wirkungsvoll verhindert, dass die Atemluft nach oben entweicht. Die Masken gibt es als Einmalmasken Typ IIR. Diese Art Masken erfüllt höchste Sicherheitsstandards und wird auch dem Gesundheitspersonal in medizinischen Einrichtungen und in Pflege- und Altersheimen empfohlen.
Zur Mehrfachverwendung eignen sich für Brillenträger FFP2-Masken mit einem zusätzlich abdichtenden Schaumstoffstreifen, der über der Nase eingearbeitet ist. Preisgünstiger für den Alltagsgebrauch, wenn auch nicht ganz so komfortabel und sicher, sind Nasenbügel, mit der sich eine herkömmliche Maske am Nasensteg festklemmen lässt. Alternativ dazu gibt es selbstklebende Nasenstreifen aus Schaumstoff, die man eigenhändig in die gängigen FFP2 Masken einkleben kann.
Fogfree-Masken werden unter anderem auf virshields.com angeboten. Weitere Informationen zur Verwendung von medizinischen Masken bietet auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte an.
Es gibt spezielle Sprays, die das Beschlagen der Brillengläser verhindern. Die Flüssigkeit wird innen und außen auf die vorher gereinigten Gläser aufgesprüht. Mit einem Mikrofasertuch wird die Feuchtigkeit auf den Gläsern verteilt und trockenpoliert. Wie lange die Wirkung anhält, ist abhängig vom Präparat.
Es gibt auch Anti-Beschlag-Tücher mit einer sogenannten „superhydrophilen Nanotechnologie“, die eine Verunreinigung der Brillengläser sowie ein Beschlagen verhindern. Der Vorteil dieser speziellen Mikrofasertücher liegt darin, dass sie trocken sind und immer wieder verwendet werden können. Wird die Brille nicht zwischendurch nass gereinigt, hält der Effekt etwa zehn Stunden an, dann muss nachpoliert werden.
Wer ohnehin den Kauf einer neuen Brille plant, kann sich Gläser mit einer Anti-Beschlag-Beschichtung einsetzen lassen.
Wer regelmäßig eine Brille trägt, für den ist ein Anti-Beschlag-Spray oder ein spezielles Mikrofasertuch eine nicht allzu teure, aber sinnvolle Investition. Es gibt auch einige Tipps, die man ohne Zusatzkosten ausprobieren kann. So sollen Spülmittel oder Rasierschaum ähnliche Effekte haben. Einige Ratschläge, die man im Internet findet, wie zum Beispiel das Reinigen der Brillengläser mit Zahnpasta, sind nicht nachahmenswert. Viel zu schnell sind die empfindlichen Gläser zerkratzt. Substanzen, die Alkohol oder Glyzerin enthalten, können ebenfalls Gläser, eventuelle Beschichtungen oder das Brillengestell angreifen. Handelt es sich also nicht gerade um eine billige Lesebrille, sollte man mit derlei Hausmitteln besser nicht experimentieren.
Letzte Aktualisierung am 25.04.2022.