Wenn ein eingewachsener Fußnagel (Unguis incarnatus) zum Problem wird, ist professionelle Hilfe nötig.
Wer von Natur aus stark gewölbte Fußnägel hat, muss ebenfalls mit Einwachsen rechnen: In diesem Fall spricht der Podologe von „Rollnägeln“.
Schweißfüße bringen stark aufgeweichte und empfindliche Haut mit sich – auch hier ist das Risiko erhöht.
Höheres Alter oder mehr „Körperfülle“ (Übergewicht oder Adipositas) machen ungelenk: Sie erschweren die eigene Fußpflege. Mit den Jahren werden die Zehennägel dicker und sind entsprechend schwerer zu schneiden. Hier sind kosmetische oder sogar medizinische Fußpflege empfehlenswert.
Auch Diabetes trägt zu Problemen an den Fußnägeln bei: Schlechtere Durchblutung, Nervenschäden oder Wundheilungsstörungen führen zum Diabetischen Fuß-Syndrom, kurz DFS genannt. Kleinere Verletzungen oder wunde Stellen werden verspätet wahrgenommen. In diesen Fällen führt ein Podologe regelmäßige Kontrollen durch. Er behandelt kritische Veränderungen an Zehen und Nägeln, bevor größerer und schmerzhafter Schaden entsteht.
Korrekte Nagelpflege – ob zu Hause oder beim Podologen – ist die beste Vorbeugung. Doch wenn sich Nagelbett und Nagelfalz bereits entzündet haben, ist eine intensive Therapie notwendig.
Bei eingewachsenen Fußnägeln lassen sich drei Stadien unterscheiden:
Erstes und wichtigstes Ziel: Bestehende Entzündungsprozesse müssen wirksam aufgehalten, entstandene Gewebeschäden geheilt werden.
Auf die Behandlung von eingewachsenen Nägel sind Podologen, wie zum Beispiel Podologie Kaschuba aus Düsseldorft, spezialisiert. Seit 2022 ist die Behandlung von eigewachsenen Nägeln bei einem Podologen sogar eine Kassenleistung. Der Deutscher Verband für Podologie (ZFD) e.V. biete eine bundesweite Podologen-Suche an.
Warme Fußbäder in Seifenwasser lindern die Schmerzen. Nach gründlichem Abtrocknen erfolgt eine Therapie mit antiseptischen, antibakteriellen Salben und Lotionen. Heilend und desinfizierend wirken Jod, Octenidin, Benzalkoniumchlorid oder alkoholische Lösungen.
Angepasstes, offenes Schuhwerk, atmungsaktive Socken oder Strümpfe ermöglichen normale Bewegung, ohne weiter Druck und Schmerzen auszuüben.
Im dritten Stadium sind möglicherweise chirurgische Maßnahmen angezeigt, etwa das Entfernen des Granulationsgewebes oder gar des gesamten Zehennagels. Ziel ist ein vollständiges Abheilen der betroffenen Region.
Lesen Sie auch: Wann muss ein eingewachsener Nagel gezogen werden?
Eine weitere Therapie ist die Nagelspangenbehandlung an den Fußnägeln. Diese ist seit Juli 2022 Kassenleistung und muss von Betroffenen nicht mehr selbst finanziert werden. Sie kann sowohl von Medizinern als auch von Podologen durchgeführt werden.
Bei der Nagelspangenbehandlung handelt es sich um eine vorbeugende Maßnahme, die wiederholtes Einwachsen der Zehennägel verhindert. Sie kann in allen drei Stadien des Unguis incarnatus verschrieben werden.
Für jeden betroffenen Zehennagel wird eine spezielle Korrekturspange angefertigt: Die Spange soll Fehlstellungen und damit Druck an der jeweiligen Zehe verhindern. Der Zehennagel wächst nach, ohne sich erneut in die Nagelfalz zu drücken.
Je nach Befund und Stadium erfolgen Kontrollen im Abstand mehrerer Wochen oder sogar Tage.
aktualisiert am 11.05.2023