Zu Beginn des Jahres 2020 wurde der Grundstein für die generalistische Pflegeausbildung gelegt. Wer seitdem eine Ausbildung in der Pflege beginnt, profitiert von der Zusammenführung der ehemals gesonderten Ausbildung der Altenpflege und Krankenpflege. Mit dem Abschluss „Pflegefachmann“ bzw. „Pflegefachfrau“ kann man nicht nur im EU-Ausland arbeiten, es gibt auch zahlreiche Möglichkeiten, Karriere zu machen. Wir zeigen, welche Weiterbildungsoptionen Pflegekräfte haben und wie sich mit gezielter Weiterbildung Karriere machen lässt.
Viele Pflegefachkräfte, die ein paar Jahre in ihrem Beruf gearbeitet haben, verspüren den Wunsch, die eigenen Kompetenzen zu erweitern und Karriere zu machen. Möglich wird dies mit einer Fachweiterbildung in der Pflege. Mit einer solchen lassen sich nicht nur bestehende Kompetenzen vertiefen und erweitern sondern auch um neue ergänzen. Im Hinblick auf die soziodemografischen Veränderungen ist dies ein wichtiger und notwendiger Schritt. Schließlich beeinflussen diese die Anforderungen an den Pflegeberuf stetig. Zwar erwirbt man in der Grundausbildung das notwendige Basiswissen für die Pflege von Menschen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung ist die Bereitschaft für Weiterbildung und lebenslanges Lernen jedoch bedeutsam. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Weiterbildung in der Pflege für den nächsten Karriereschritt zu nutzen.
Per Definition dient eine berufliche Fortbildung dazu, den aktuellen Wissensstand und die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten. Laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) gibt es vier Arten von Fortbildung, die sich anhand ihrer Zielsetzung voneinander unterscheiden.
Wer sich für eine Weiterbildung interessiert, kann sich bei zertifizierten Bildungsträgern beraten lassen. Sofern man erfolgreich an einer Weiterbildung teilnimmt, erhält man ein Zertifikat, welches man seinen Bewerbungsunterlagen hinzufügen kann. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an qualifizierten Weiterbildungen im Bereich der Pflege. Welche die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen der aktuelle Kenntnis- bzw. Ausbildungsstand und eigene Interessen eine Rolle. Aber auch die Frage, ob und in welchen Bereichen man Karriere machen möchte, ist entscheidend.
Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es notwendig, darüber nachzudenken, inwieweit man die Karriereleiter nach oben klettern möchte. Grundsätzlich unterscheidet man innerhalb der Pflege zwei verschieden ausgerichtete Karrieremodelle:
In der Kranken- und Altenpflege werden Spezialfähigkeiten und Expertenwissen immer stärker nachgefragt. Pflegefachleute können nach dem Erwerb einer gewissen Berufspraxis je nach Neigung und Fähigkeiten eine von vielen Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen. Ein Großteil von ihnen kann finanziell gefördert werden, etwa über die Bildungsprämie oder das SBB Weiterbildungsstipendium für Gesundheitsfachberufe.
Mögliche Spezialisierungen in der Altenpflege sind zum Beispiel:
Mögliche Spezialisierungen in der klinischen Pflege sind zum Beispiel:
Mit den entsprechenden Fähigkeiten ändert sich möglicherweise auch der Arbeitgeber. Besucht man entsprechende Kurse, um die häusliche Pflege von Senioren übernehmen zu können, kann man sich auch selbständig machen und eigenen ambulanten Pflegedienst eröffnen.
Dank einer Weiterbildung kann man sich neue berufliche Perspektiven eröffnen. Neben der Option, sich in einem Fachbereich zu spezialisieren, kommen auch Pflege-Weiterbildungen infrage, mit denen man zum Beispiel Tätigkeiten im Pflege- und Krankenhausmanagement übernehmen kann. Nachfolgend zeigen wir eine kleine Auswahl potenzieller Weiterbildungen:
Mittlerweile gibt es einige Weiterbildungen, die besonders beliebt sind. Davon möchten wir einige näher beleuchten und sowohl auf die Voraussetzungen als auch auf das später mögliche Gehalt eingehen.
Der Praxisanleiter ist für die Qualität der praktischen Ausbildung in pflegerischen Berufen verantwortlich. Er steht den Auszubildenden als Ansprechpartner zur Verfügung und ist zudem für die Einarbeitung, Koordination und Bewertung zuständig.
Neben der Grundausbildung im pflegerischen Gesundheitsbereich braucht man für die Zulassung zur Weiterbildung in der Regel ein bis zwei Jahre Berufserfahrung. Besonders geeignet ist diese 200 bis 300 Stunden umfassende Weiterbildung für diejenigen, die ein Talent für Kommunikation und Spaß an der Ausbildung mitbringen.
Nach der Weiterbildung kann man überall dort arbeiten, wo pflegerisches Personal ausgebildet wird. Je nach Arbeitsplatz liegt das Gehalt von Praxisanleitern bei monatlich knapp 4.400 Euro brutto.
Stationsleitern obliegt eine Mischung aus pflegerischen und leitenden Tätigkeiten. Als Führungskräfte auf höherer mittlerer Ebene übernehmen sie je nach Größe der Einrichtung verschiedene Aufgaben. Zu diesen zählen Qualitätskontrolle, Vermittlung, Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Weiterentwicklung.
Auch wer einen Studienabschluss besitzt, braucht für diese Weiterbildung normalerweise eine zweijährige Berufserfahrung. Bei einigen Bildungsanbietern werden zudem Erfahrungen mit Führungstätigkeiten gefordert, wie etwa das Erstellen von Dienstplänen. Außerdem sollte man für die spätere Tätigkeit Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen mitbringen.
Stationsleitungen können prinzipiell in jedem pflegerischen Bereich arbeiten. Eine weitere Option ist, eine Niederlassung zu gründen und beispielsweise einen eigenen ambulanten Pflegedienst zu führen. Das monatliche Gehalt von Stationsleitungen liegt zwischen ca. 2.800 und 4.400 Euro brutto.
Als Pflegeberater kümmert man sich um die Beratung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen und deren Angehörige. Der Schwerpunkt liegt beim vorhandenen Leistungsangebot, wobei auch individuelle Ansprüche im Bereich der Pflege berücksichtigt werden müssen. In der meist 3 Monate dauernden Weiterbildung wird das dazu erforderliche Fachwissen vermittelt.
Teilnahmevoraussetzung für die Weiterbildung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung als Pflegefachkraft sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Ebenso gerne gesehen sind Kenntnisse in der häuslichen Pflege.
Pflegeberater verdienen ein Jahresgehalt von durchschnittlich 42.600 Euro.
Letzte Aktualisierung am 16.12.2022.