Pflanzenname Deutsch (Latein): Weißdorn (Crataegus laevigata)
Hagedorn, Mehlbeerbaum, Mehldorn, Rotdorn, Weißheckdorn, Hageapfel, Heckendorn, Mehlfäßchen, Christdorn, Müllerbrot
Die verschiedenen Arten des Weißdorns sind in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel verbreitet.
Der medizinisch verwendete Weißdorn kann in Europa, aber auch in Asien gefunden werden. Er bevorzugt lehmige und leicht feuchte Böden und wächst in Wäldern, Flußauen und Gebüschen. Kultiviert kann der Weißdorn auch in Parks und Gärten vorkommen.
Der sommergrüne Weißdorn wächst meist als Strauch oder kleiner Baum mit runder Krone. Er kann bis zu 12 m hoch wachsen.
Die Äste des Weißdorns sind stark verzweigt und dornig. An ihnen wachsen die dunkelgrünen Blätter. Diese stehen wechselständig, sind dreilappig, tief eingebuchtet und etwas gesägt.
Im Mai bis Juni trägt der Weißdorn weiße, seltener rote Blüten, die als Doldenrispen angeordnet sind. Sie verströmen einen intensiven, unangenehmen Geruch.
Aus den Blüten bilden sich leuchten rote, kugelige Apfelfrüchte von 0,7 bis 1,2 cm Länge. Ihr Fruchtfleisch ist gelb, mehlig und hat einen säuerlich-süßen Geschmack. Die Früchte enthalten 1 bis 3 Kerne.
Die Wirkung des Weißdorns wird hauptsächlich den oligomeren Procyanidinen und den Flavonoiden (darunter Vitexinrhamnosid, Hyperosid und Rutin) zugeschrieben.
Ebenfalls enthalten sind Gerbstoffen, Phenolsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure), Triterpene und Mineralstoffe (Kalium, Natrium, Calcium).
Weißdorn wird bei beginnender Herzinsuffizienz (Stadium II nach NYHA) und nervösen Herzbeschwerden eingesetzt.
Traditionell wird er bei Bluthochdruck, niedrigem Blutdruck, funktionellen Herzbeschwerden, Herzneurosen, Herzrhythmusstörungen und Makuladegeneration (Funktionsverlust der Netzhaut) angewendet.
Bei Herzinfarkten, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Altersherzen soll der Weißdorn eine stärkende und kräftigende Wirkung besitzen.
In der Volksmedizin werden Weißdornpräparate außerdem zu Vorbeugung von Arteriosklerose und bei Nebensymptomen von Herzerkrankungen (Leistungsminderung, Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit), sowie bei Schwindel und Atemnot verwendet.
Für Weißdorntee wird 1 TL getrockneter Blätter mit Blüten mit 150 mL kochendem Wasser übergossen. Nach 5 bis 10 Minuten wird abgeseiht. Von dem Tee können 3 bis 4 Mal am Tag eine Tasse getrunken werden. Die Einnahme sollte über mehrere Wochen erfolgen, da der Wirkungsaufbau langsam verläuft.
Die Tagesdosis für wässrig-alkoholische Zubereitungen von Weißdornextrakten beträgt 600 bis 900 mg.
Weißdorn sollte nicht bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden. Währen der Schwangerschaften sollten Weißdornpräparate nur nach Absprache mit einem Arzt eingesetzt werden.
Bei Herz-Kreislauferkrankungen, Ansammlung von Wasser in den Beinen, Schmerzen und Atemnot ist ein Arzt aufzusuchen dürfen Weißdornpräparate nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.
Ebenso sollte ein Arzt bei Verschlechterung oder Fortbestehen der Symptome über 6 Wochen hinaus aufgesucht werden.
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.