Die Gesichtsstraffung, auch Facelift oder Lifting genannt, ist eine plastisch-chirurgische Operation, bei der die Haut und Muskulatur im Gesichtsbereich gestrafft werden. Das Gesicht bekommt so ein jüngeres Aussehen und deutlicher definierte Konturen, tiefe Falten können gemildert werden.
Durch den natürlichen Alterungsprozess entstehen besonders im Gesicht deutliche Veränderungen wie die Bildung von Falten durch ausgeprägte Mimik und die Erschlaffung der Gesichtskonturen durch weniger straffe Haut.
Das Gesicht bekommt dann einen müden und gealterten Ausdruck.
Durch die Gesichtsstraffung kann dem Gesicht ein deutlich jüngeres Aussehen verliehen werden. Besonders häufig wird diese Operation bei Patienten zwischen 40 und 60 Jahren durchgeführt, hat aber prinzipiell keine Altersbeschränkung.
Durch das Facelift können verschiedene altersbedingte Veränderungen korrigiert werden. Dazu gehören Falten zwischen Nase und Mundwinkel (auch Nasolabialfalte genannt) oder am Hals, hängende oder faltige Wangen, erschlaffte Gesichtskonturen im Bereich des Kinns und der Wangenknochen oder auch herabhängende Augenbrauen.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch wird der behandelnde Chirurg den Patienten über Möglichkeiten, Erfolgsaussichten, Vorgehensweisen und Risiken der Operation aufklären.
Es ist wichtig, dass sich der Patient darüber im Klaren ist, welche Veränderungen er durch die Gesichtsstraffung erzielen möchte und mit dem Arzt bespricht, ob diese Ziele verwirklicht werden können. Der Patient sollte nach dem Gespräch über alle Risiken und Komplikationen, die durch die Operation auftreten können, Bescheid wissen.
Patienten, die ein Facelifting durchführen lassen wollen, sollten in einem allgemein guten Gesundheitszustand sein.
Patienten sollten jeweils zwei Wochen vor und nach dem Eingriff nicht Rauchen oder zumindest den Zigarettenkonsum auf ein Minimum reduzieren. Das Gleiche gilt für Alkohol. Diese Genussmittel verändern die Durchblutung der Haut und können dadurch die Wundheilung beeinträchtigen.
Unter Umständen ist es notwendig, so genannte blutverdünnende Medikamente vor der Operation nach Absprache mit dem Arzt abzusetzen. Dazu gehören Cumarine, die zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden, ebenso wie die Acetylsalicylsäure, die in verschiedenen Schmerzmitteln enthalten ist.
Bei der Gesichtsstraffung gibt es verschiedene Operationsmethoden. Welche der Techniken angewendet wird, hängt von den individuellen Voraussetzungen und Wünschen jedes einzelnen Patienten ab. Im Beratungsgespräch wird vorab geklärt, in welchem Umfang und mit welcher Methode der Eingriff erfolgen wird.
Das kleine Facelift wird häufig auch Mini-Facelift, S-Lifting, MACS-Facelift (Minimal Access Cranial Suspension, was in etwa „Gesichtsstraffung durch sehr kleine Schnitte" bedeutet) oder europäisches Facelifting genannt.
Diese Technik wird angewendet bei geringer oder mittelgradiger Erschlaffung der Gesichtshaut und der mimischen Muskulatur.
Der Vorteil dieser Methode ist eine sehr kleine und unauffällige Narbe, denn der Hautschnitt verläuft am Haaransatz der Schläfe.
Ein MACS-Facelift dauert etwa 1,5 bis 3 Stunden und wird unter lokaler Betäubung und im Dämmerschlaf durchgeführt. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden, es ist jedoch auch möglich, dass die Patienten eine Nacht in der Klinik bleiben.
Die Abkürzung SMAS steht für Superficial Musculo Aponeurotic System, zu Deutsch etwa oberflächliches Binde- und Muskelgewebe. Diese Art des Liftigs ist wesentlich aufwendiger als das MACS-Facelift. Bei dieser Operation wird die Haut von der darunter liegenden Bindegewebsschicht getrennt.
Anschließend werden die Muskeln und das Bindegewebe gestrafft und neu modelliert, eventuell überschüssiges Haut- und Fettgewebe wird entfernt. Die Gesichtshaut wird in die neue Position gebracht und schließlich vernäht. Der Schnitt verläuft hinter dem Haaransatz, meist von Ohr zu Ohr.
Diese Operation dauert je nach Umfang zwei bis fünf Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Sie erfordert einen stationären Aufenthalt von ein bis zwei Nächten.
Zusätzlich zum eigentlichen Facelifting können verschiedene weitere Eingriffe durchgeführt werden. Je nach Wunsch und Möglichkeit der Patienten können die Augenbrauen angehoben, Ober- und/oder Unterlid gestrafft und Falten am Hals geglättet werden.
In den ersten ein bis zwei Wochen nach der Operation ist es normal, dass Schwellungen und Blutergüsse im Bereich des Gesichts und des Halses entstehen, die sich jedoch schnell wieder zurück bilden. Durch die Schwellung kann es zu unangenehmen Spannungsgefühlen und Schmerzen kommen, die aber ebenfalls bald besser werden.
Kühlung durch kalte Umschläge und die Behandlung mit speziellen Salben kann die Heilung beschleunigen. Außerdem bekommen die Patienten meist ein Schmerzmittel, das gleichzeitig abschwellend wirkt.
Ernsthafte Komplikationen sind bei sachgemäßer Durchführung des Faceliftings durch einen erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Arzt sehr selten. Dennoch ist auch dieser Eingriff wie jede Operation mit einem gewissen Risiko behaftet.
Die Narben können unter Umständen schlecht heilen oder es kann zu überschießender Narbenbildung kommen. Durch einen beeinträchtigten Heilungsprozess kommt es in seltenen Fällen auch zu Asymmetrien und Unebenheiten im Gesicht, die möglicherweise eine erneute Operation erfordern.
Trotz aller Vorsicht kann es während des Eingriffs zu Verletzungen der Nerven führen, was eine Störung des Gefühls im Bereich der Haut zur Folge hat. Diese Taubheit oder auch Überempfindlichkeit vergeht in den meisten Fällen wieder, kann jedoch auch dauerhaft bestehen bleiben.
In sehr seltenen Fällen kann es zu Thrombosen und Embolien kommen.
Ebenfalls sehr selten sind Infektionen, die dann mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Bei einer Allergie auf Betäubungsmittel oder sonstige Medikamente kann es zu leichteren Komplikationen wie Rötungen, Hautausschlag, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, aber auch zu ernsthaften Folgen wie Herz-Kreislauf-Versagen und Organschädigungen kommen.
Die Patienten sind nach etwa einer Woche wieder gesellschaftsfähig. Dennoch sollte vier Wochen lang auf schwere körperliche Arbeit und Sport verzichtet werden.
Leichte bis mäßige Bewegung wie Spaziergänge wirken aber anregend auf das Herz-Kreislauf-System und beschleunigen die Heilung.
Die Fäden werden nach 12 bis 14 Tagen meist vom Hausarzt entfernt. Es ist unerlässlich, dass die Patienten regelmäßig ihre Nachsorgetermine wahrnehmen, damit der Arzt den Heilungsprozess kontrollieren und bei eventuellen Komplikationen schnell eingreifen kann.
Die Patienten sollten in der ersten Zeit nach dem Eingriff mit leicht erhöhtem Oberkörper liegen und schlafen, damit es nicht zu einer Verstärkung der Schwellungen kommt.
Drei bis sechs Monate lang sollte die operierte Haut keiner UV-Strahlung beim Sonnen oder bei Solarienbesuchen ausgesetzt werden. Ansonsten kann es dazu kommen, dass sich die Narben dunkler verfärben als der Rest der Haut und dann stärker zu sehen sein werden.
Die meisten Patienten sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Gesichtsstraffung. Es gibt jedoch wie bei allen Operationen keine Garantie für den erwünschten Erfolg. Außerdem müssen Patienten beachten, dass das Facelifting den weiteren Alterungsprozess nicht aufhalten kann. Die Haut wird im Laufe der Zeit weiter altern und erschlaffen, sodass erneut Falten oder hängende Wangen entstehen können.
Letzte Aktualisierung am 16.09.2021.