Das Übergewicht und die dazugehörigen Eigenschaften können eine große Belastung für den Körper darstellen. Schon die überschüssigen Kilos allein sorgen für Probleme. Man muss sich mal vorstellen, was für einer Menge z. B. an Getränkepackungen das entspricht. 10 Kilo mehr Körpergewicht wird im Alltag nur wenig wahrgenommen, ist aber vergleichbar mit dem Herumschleppen von 10 Milchtüten - und das rund um die Uhr! Aber auch andere Gegebenheiten, wie z. B. die schlechte Ernährung vieler Übergewichtiger, begünstigen Krankheiten. Alles in allem ist die Fettleibigkeit die zweithäufigste der vermeidbaren Todesursachen in Deutschland, nach dem Rauchen und vor dem Alkoholkonsum. Kein Wunder, dass häufig von einer Fettsucht die Rede ist.
Wer übergewichtig oder sogar adipös (fettleibig) ist, begünstigt dadurch die Entwicklung vieler Krankheiten. Eine typische Konstellation von Krankheiten mitsamt dem Übergewicht wird als Wohlstandssyndrom oder Metabolisches Syndrom bezeichnet. Zu diesem Syndrom gehören Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörung (Cholesterinspiegel erhöht) und Gefäßkrankheiten (hauptsächlich Arteriosklerose). Diese Störungen beeinflussen sich auch gegenseitig. Das Heimtückische an allen diesen Erkrankungen ist, dass sie vom Betroffenen nicht bemerkt werden beziehungsweise erst dann bemerkt werden, wenn schon Schäden aufgetreten sind.
Bluthochdruck und Übergewicht hängen häufig miteinander zusammen. Von den Menschen, die zu schwer sind, entwickelt jeder Zweite einen hohen Blutdruck.
Diabetes mellitus, auch bekannt als Zuckerkrankheit, entsteht ebenfalls sehr oft im Rahmen eines Übergewichts oder einer Fettleibigkeit. Über 80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ II haben ein Übergewicht.
Vor allem die ungünstige Ernährung von Übergewichtigen bewirkt, dass der Cholesterinspiegel steigt. Ebenfalls entwickelt sich sehr oft eine Arteriosklerose. Die Arteriosklerose kann bedrohliche Krankheiten zur Folge haben. So können unter anderem Schlaganfälle entstehen oder eine Herzkranzgefäßverengung (Koronare Herzkrankheit, KHK). Diese wiederum kann zum Herzinfarkt führen.
Ein weiteres ganz typisches Problem dicker Menschen ist das ständige kurzzeitige Aussetzen der Atmung im Schlaf. Der Fachbegriff dafür lautet Schlafapnoe-Syndrom. Die Stockungen bewirken ein häufiges unbewusstes Aufwachen wegen des Atemreizes. Die Folge ist, dass die Schlafenszeit nur wenig erholsam ist. Schweres Übergewicht kann noch zu weiteren Atemproblemen führen. Schon bei kleiner Anstrengung kann ein Betroffener eine Atemnot bekommen.
Übergewichtige und Fettleibige bekommen häufiger Krebserkrankungen. Deutlich wird dies am Darmkrebs (Dickdarmkrebs, Kolonkarzinom), dessen Risiko größer wird. Weitere Krebserkrankungen hängen gleichermaßen oft mit Übergewicht zusammen, beispielsweise Brustkrebs (Mammakarzinom), Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreas-Karzinom) oder Prostatakrebs (Prostata-Karzinom).
Die Dickleibigkeit geht auch auf Leber und Galle. Die Leber kann verfetten, in der Gallenblase können sich Steine bilden oder Entzündungen auftreten. Durch den vermehrten Bauchdruck wird ein Rückfluss der sauren Magenflüssigkeit in die Speiseröhre gefördert. Schäden in der Speiseröhre können die Folge sein.
Weiterhin im Zusammenhang mit Übergewicht stehen Stoffwechselstörungen wie z. B. Gicht. Hormonstörungen können ebenfalls hervorgerufen werden. Starkes Übergewicht reduziert die Zeugungsfähigkeit signifikant.
Ein offensichtliches Problem der schweren Körperlast ist, dass die Gelenke sehr stark beansprucht werden. Gelenkverschleiß (Arteriosklerose) droht. Das gilt vor allem für das Knie, aber auch für die anderen tragenden Gelenke. Die Wirbelsäule kann durch die vermehrte Belastung geschädigt werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.