Problematisch ist, dass diese Störungen in der Regel nicht bemerkt werden beziehungsweise ein Übergewicht oft verharmlost wird. Es können aber gravierende Folgen wie z. B. Arteriosklerose mit Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. Durch eine gesunde Lebensweise, bewusste Ernährung und hinreichende körperliche Betätigung können diese Störungen meist verhindert werden.
Das Quartett an Krankheiten ist tatsächlich typischerweise durch den Wohlstand bedingt. Die Nahrung in den so genannten Industrienationen ist reichhaltig. Es ist sehr einfach und rund um die Uhr möglich, Speisen und Getränke zu bekommen. Stark kalorienhaltige Lebensmittel werden bevorzugt. Gleichzeitig muss sich der Mensch kaum noch körperlich bewegen. Die Arbeit von vielen Menschen geschieht vom Büro aus, Wegstrecken werden mit dem Auto zurückgelegt und die Freizeit wird vor dem Fernseher oder dem Computer verbracht. Die genetische Veranlagung ist aber immer noch darauf ausgerichtet, Hungerzeiten zu überstehen. Deshalb speichert der Körper die überschüssigen Kalorien. Es entsteht erst einmal ein Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit (Adipositas, ausgeprägtes Übergewicht). Besonders gefährlich ist übrigens eine bauchbetonte Fettsucht.
Mit der Gewichtszunahme einher gehen die weiteren Erkrankungen aus dem Metabolischen Syndrom. Die Aufnahme schlechter (gesättigter) Fette in ungesunden Lebensmitteln führt zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Das Übergewicht führt zu einem verminderten Ansprechen der Zellen auf Insulin, dem Hormon zur Zuckerregulierung. Diabetes (Zuckerkrankheit) vom Typ II kann sich entwickeln. Der Hunger führt zur weiteren übermäßigen Nahrungsaufnahme. Übergewicht ist ebenfalls einer der wichtigsten Faktoren zur Entstehung von Bluthochdruck.
Wie bei diesen Erkrankungen zu erwarten ist, besteht ein hohes Risiko für schwerwiegende Folgen. Das Tückische am Wohlstandssyndrom ist, dass die Erkrankungen lange keine Symptome verursachen (außer Übergewicht). Betroffene sehen keinen Anlass, zum Arzt zu gehen oder an ihrer Lebensweise etwas zu ändern.
Charakteristische Folgestörung des Wohlstandssyndroms ist die Arteriosklerose, also die „Verkalkung" der Blutgefäße. In den Arterien bilden sich Ablagerungen, die die Gefäße verengen. Der Blutfluss und folglich die Sauerstoffversorgung in betroffenen Organen sinkt. Es kann unter anderem zur Herzkranzgefäßverengung (Koronare Herzkrankheit, KHK) kommen, was einen Herzinfarkt bedingen kann. Ebenfalls durch Arteriosklerose kann ein Schlaganfall entstehen. Neben diesen Gefäßschäden können viele weitere Gesundheitsprobleme durch die Erkrankungen des Wohlstandssyndroms hervorgerufen werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.