Patienten und Angehörige werden auf den jeweiligen Stationen von examinierten Krankenpflegekräften beraten. In speziellen Schulungen werden die Mitarbeiter des Pflegedienstes auf die Kommunikation mit Angehörigen vorbereitet.
Die Auswahl des breitgefächerten Spektrums an atemtherapeutischen Maßnahmen orientiert sich an den Symptomen der vielfältigen Atemwegs- und Lungenerkrankungen und findet in allen Abteilungen Anwendung. Aus dem Spektrum der manuellen Atemtherapie vermitteln wir zum Beispiel unterschiedliche Atemtechniken wie Bauchatmung, Flankenatmung und Lippenbremse. Aus dem Bereich der Atemtherapien mit Hilfsmitteln (zur Sekretlösung und verbesserten Belüftung der Lunge) wenden wir zum Beispiel das Giebelrohr, den Atemtrainer und die Vibrationsmassage an.
Besonders auf unserer interdisziplinären Intensivstation nutzen wir nach Möglichkeit die positiven Reize der basalen Stimulation. Zusammen mit den Angehörigen der Patienten binden wir gewohnte positive Impulse aus dem Alltag (zum Beispiel Lieblingsmusik, Urlaubs- und andere Bilder) in die Therapie ein.
Zwei Sozialarbeiterinnen informieren und beraten unsere Patienten und deren Angehörige bei allen sozialen Fragen, die sich als Folge einer Erkrankung ergeben können. Nach Bedarf vermitteln, beantragen oder organisieren sie zum Beispiel Rehabilitatsionsmaßnahmen, häusliche Pflege, Selbsthilfegruppen, Haushaltshilfen.
In Seminaren zum Thema Sterben werden die Mitarbeiter des Pflegedienstes fortlaufend in der Betreuung von Sterbenden und der Begleitung der Angehörigen geschult. Diese Seminare werden gemeinsam mit einem Seelsorger durchgeführt. Zur Klärung ethischer Fragestellungen kann eine ethische Fallbesprechung einberufen werden (siehe Projekt: Einführung eines Ethikkomitees und der ethischen Fallbesprechungen unter Punkt D-6). Sterbende und deren Angehörigen werden durch Mitarbeiter sensibel begleitet. Wir ermöglichen Angehörigen rund um die Uhr ein Verabschieden in geeigneter Atmosphäre. Ein Seelsorger kann jederzeit hinzugezogen werden.
Mit Bewegungstherapie nutzen wir die dadurch mögliche günstige Beeinflussung des Befindens insgesamt. Je nach Bedarf wenden wir unterschiedlichste Therapieformen in Einzel- oder Gruppensitzungen an. Zum Beispiel: Gehschule mit Treppensteigen, Bein- und Arm-Bewegungstrainig, Hocker-Gymnastik, Circel-Training und Training der Aktivitäten des Lebens (ADL).
Mit der Bobath-Therapie fördern wir die frühzeitige Wiederherstellung wichtiger alltäglicher Fähigkeiten. Sie wird von fachlich ausgebildeten Therapeuten in Kooperation mit dem Pflegepersonal durchgeführt. Anwendung findet die Bobath-Therapie vor allem bei Patienten nach Schlaganfall; hier ist das Ziel der Therapie, verlorene senso- motorische Funktionen wie zum Beispiel das Gehen und das Anziehen von Kleidungsstücken wieder anzubahnen.
Zur Diät- und Ernährungsberatung stehen ausgebildete Diätassistentinnen zur Verfügung. Diese werden nach ärztlicher Verordnung oder auf Wunsch tätig. Die täglichen Essenswünsche werden von Menüassistentinnen entgegengenommen; nach einer positiven Pilotphase auf ausgewählten Stationen wird dieser Service der Küche heute auf allen Stationen geboten.
Für jede Fachabteilung ist ein bedarfsgerechtes Entlassungsmanagement etabliert und in verbindlichen Verfahrensanweisungen niedergelegt. Diese Anweisungen werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Mit Hilfe spezieller Grifftechniken wird die körpereigene Regenerationskraft mobilisiert. Wir nutzen die Fußreflexzonenmassage zum Beispiel bei - Asthma, chronische Bronchitis - Apoplex - Herzinfarkt - Tinnitus / Schwindel - Migräne / Kopfschmerz - Schmerzpatienten - Rheumatische Erkrankungen - Multiple Sklerose - Depressionen
Kinästhetische Arbeitsweisen sind ein fester Bestandteil der Pflege. Die Mitarbeiter des Pflegedienstes werden fortlaufend in Kinästhetik-Seminaren geschult.
Gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kontinenz werden von speziell geschulten Pflegekräften angeboten und durchgeführt. Bei Bedarf finden Inkontinenzberatungen für Patienten und Angehörige statt.
Zum beschleunigten Abtransport von Gewebeflüssigkeit (Lymphe) massieren wir mit speziellen Gewebeverschiebetechniken entlang der Lymphgefäße. Anwendungsbeispiele sind: - Primäres Ödem - Ödem nach Trauma, Operation etc. - Ödem bei Morbus Sudeck - Ischämisches Ödem - Inaktivitätsödem - Chronisch Entzündliches Ödem - Lipödem - Diuretikainduziertes Ödem
Wir wenden folgende Formen der Massage an: - Klassische Massage - Bindegewebsmassage - Fußreflexzonenmassage - Vibrationsmassage - Kolonmassage
Bei bestimmten Symptomen und Begleiterscheinungen wie Darmträgheit, niedriger Blutdruck oder Appetitlosigkeit, die häufig während des stationären Krankenhausaufenthaltes auftreten, bieten wir eine naturheilkundliche Alternative zur Standardtherapie an. Dabei kommen Behandlungsempfehlungen aus folgenden Bereichen der klassischen naturheilkundlichen Verfahren in Frage: Ernährungstherapie, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde),Hydrotherapie(Kneipp'sche Anwendungen),Bewegungstherapie, Ordnungstherapie. In Abstimmung mit dem behandelndem Arzt werden diese Verfahren in den Therapieplan integriert.
Folgende physikalischen Maßnahmen kommen in unserem Haus zur Anwendung: - Wärmetherapie: Rotlicht, Wärmepackung, heiße Rolle - Kältetherapie: Eispackung, Eislolly - Elektrotherapie: Reizstrom, TENS, Ultraschall, Iontophorese, Kurzwelle - Lymphdrainage - Massage
Den Patienten steht eine vielseitige Auswahl ganzheitlicher krankengymnastischer und neurophysiologischer Therapieverfahren zur Verfügung. Ergänzend führen wir Maßnahmen der Physikalischen Therapie durch. Je nach individuellem Therapieplan erfolgen die Maßnahmen in Einzel- oder Gruppentherapie, in enger Absprache mit den jeweils verantwortlichen Ärzten. Nach dem stationären Aufenthalt können Leistungen der Physiotherapie auf Rezept ambulant fortgesetzt werden.
Zur Tabakentwöhnung stehen den Patienten und Mitarbeitern speziell geschulte Ärzte zur Verfügung. Auf Wunsch werden Entwöhnungskurse vermittelt. Siehe auch unter Punkt A-10 "Rauchfreies Krankenhaus".
Zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur und zur Entlastung der Wirbelsäule bieten wir Übungen aus der Rückenschulung an. Hierdurch erlernt der Patient oder Mitarbeiter neben gezieltem Krafttraining Techniken, die eigene Kraft bewusst zu steuern und dadurch den Halteapparat - besonders die Wirbelsäule - zu entlasten.
Die interdisziplinäre Schmerztherapie ist ein fester Bestandteil unseres Leistungsangebotes. Ein Akutschmerzdienst steht rund um die Uhr zur Verfügung; dieser wird von der Anästhesieabteilung gestellt. Die Mitarbeiter verfügen über spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten; sie werden kontinuierlich fortgebildet.
Im Haus werden zwei Selbsthilfegruppen angeboten und fachlich / ärztlich betreut: "Schlafapnoe - Atemstillstand" und "Prostata-Erkrankungen". Zusätzlich ist seit Jahren eine Gruppe der Weight Watchers an unserem Haus beheimatet.
Für Patienten und Mitarbeiter bietet der evangelische Seelsorger, der hierzu besonders qualifiziert ist, wöchentlich eine Meditation an.
Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich stehen als Gesundheitstrainer zur Verfügung. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist, gezielte Maßnahmen zur Lebensstiländerung anzubieten. Dazu gehören Angebote aus der Bewegungs- und Entspannungstherapie, der Ernährungs- und Ordnungstherapie.
Patienten werden durch Pflegekräfte, Ärzte und Mitarbeiter einer kooperierenden Firma für Stomatherapie beraten und geschult.
Zur Erhaltung der größtmöglichen Selbstständigkeit sowie zur Heilungsförderung werden die Patienten mit den jeweiligen erforderlichen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Gehhilfen, Rollstühlen oder Prothesen versorgt. Wir arbeiten mit geeigneten Sanitätshäusern zur lückenlosen Versorgung der Patienten zusammen.
Anwendung finden zum Beispiel: Eis-Lollys, Eisbeutel, Quarkkompressen, Rotlicht, Kartoffelwickel, Retterspitz und heiße Rolle.
Im Rahmen der Rückenschule / Haltungsschulung leiten wir auch an zu speziellen Übungen, die Beweglichkeit und Belastbarkeit der Wirbelsäule fördern.
In einem fachübergreifenden Wundleitfaden sind die Grundsätze der Wundtherapie hinterlegt. In enger Abstimmung mit den speziellen Erfahrungen und Kenntnissen der Mitarbeiter einer kooperierenden Firma wird die Wundversorgung dem individuellen Bedarf angepasst.