Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters - Ambulante Behandlungsmöglichkeiten

Uniklinik Köln

Ambulante Behandlungsmöglichkeiten der Abteilung

  • Spezialambulanz für autistische Störungen
  • Bei den autistischen Störungen unterscheidet man zwischen dem frühkindlichen Autismus (auch Kanner-Syndrom), dem atypischen Autismus u. dem Asperger Syndrom. Der Autismus ist definiert durch Auffälligkeiten in drei Bereichen: Zwischenmenschliche Beziehungen, Kommunikation und Sprache, repetitive Verhaltensweisen und spezielle Interessen. Es wird eine umfassende diagnostische Untersuchung durchgeführt: Ausführliche Anamnese, standardisierte Fragebögen, autismusspezifische, testpsychologische Diagnostik, Leistungs- u. Teilleistungsdiagnostik, körperliche u. neurologische Untersuchung, ggfs. EEG-Untersuchung, da bei 50 % der Kinder u. Jugendlichen mit autistischen Störungen Epilepsien auftreten können. Wir bieten Beratung insbesondere hinsichtlich schulischer u. pharmakologischer Fragen, bei Bedarf verhaltenstherapeutische Behandlung sowie Familienberatungen im Rahmen unseres Sozialdienstes mit zusätzlicher Hilfe beim Erstellen von Anträgen oder Kontakten mit dem Jugendamt.
  • Spezialambulanz für Enuresis
  • In der Spezialambulanz werden Kinder u. Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren behandelt, die unter täglichem oder nächtlichem Einnässen leiden. Für die organische Ausschlussdiagnostik steht ein Sonographiegerät zur Verfügung. Neben einer ausführlichen Anamnese u. einem 24-Stunden-Miktions-Protokoll wird bei Indikation eine urodynamische Diagnostik in Form der Uroflowmetrie mit Beckenboden-EMG durchgeführt. Im Einzelnen behandeln wir die primäre und sekundäre Enuresis nocturna, die idiopathische Dranginkontinenz, die Harninkontinenz bei Miktionsaufschub und die Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination. Die symptomorientierte Behandlung erfolgt über kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen, einschließlich Kalenderführung, apparativer Verhaltenstherapie u. Bio-Feedback-Verfahren sowie, falls erforderlich, Pharmakotherapie. Komorbide psychische Probleme u. Störungen werden darüber hinaus psychotherapeutisch u. bei Bedarf auch pharmakologisch behandelt.
  • Trauma-Ambulanz
  • Die posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) ist eine emotionale Störung, die als Reaktion auf ein psychisches Trauma auftritt, das die individuellen Bewältigungsstrategien der betroffenen Personen deutlich überfordert. Charakteristisch sind Alpträume, Schlafstörungen sowie das immer wiederkehrende unwillkürliche Nacherleben der bedrohlichen, oder als bedrohlich erlebten, traumatisierenden Situationen. Neben einer akuten Krisenintervention - wenn nötig innerhalb von wenigen Stunden nach dem potentiell traumatischen Ereignis - bietet unsere Spezialambulanz Beratung und Behandlung, unter Umständen auch eine stationäre Aufnahme für Kinder und deren Familien an. Durch Kooperation mit verschiedenen Opferhelfereinrichtungen, dem Kinderschutzbund sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie Holweide(Prof. Wewetzer) ist ein erstes Netzwerk entstanden, das zum Ziel hat, ein zeitnahes Hilfsangebot für junge Patienten-Klienten nach potentiell traumatogenen Lebenserfahrungen vorzuhalten.
  • Spezialambulanz für Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen können sich bei Kindern u. Jugendlichen in ausgeprägter Hyperaktivität, Impulsivität u. Unaufmerksamkeit äußern. Dabei zeigen sich oft weitere Auffälligkeiten, wie aggressives Verhalten, schulische Leistungsprobleme u. emotionale Probleme. Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Exploration der Patienten, der Eltern u. der Erzieher/Lehrer und testpsychologische Verfahren u. Fragebogen. Die multimodale Verhaltenstherapie ist auf die individuellen Probleme u. Bedürfnisse des Patienten sowie seiner Familie und z. B. der Schule abgestimmt. Grundlage ist eine intensive Eltern-Kind-Therapie auf Basis des an der Klinik entwickelten Therapieprogramms für Kinder mit Hyperkinetischem und Oppositionellem Problemverhalten (THOP), dazu gehören Spieltrainings, Selbstinstruktionstrainings und Selbstmanagement-Verfahren. Die pharmakologische Behandlung kann eine wichtige Rolle spielen und wird in Kooperation mit Ärzten durchgeführt.
  • Spezialambulanz für Angst-, Zwangs- und Tic-Störungen
  • Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen bei Kindern u. Jugendlichen. Sie umfassen Trennungs-, Leistungs- u. soziale Ängste, sowie Phobien, allgemeine Ängstlichkeit u. Panikattacken. Zwangsstörungen können sich auf immer wieder aufdrängende Zwangsgedanken u. Zwangshandlungen beziehen. Tics sind plötzlich einschießende Zuckungen, meist im Bereich des Gesichts. Die Therapie wird auf Basis des an der Klinik entwickelten Therapieprogramms für Kinder und Jugendliche mit Angst- und Zwangsstörungen (THAZ) individuell abgestimmt. Bei der Expositionsbehandlung wird Unterstützung gewährt, die gefürchteten u. bislang vermiedenen Situationen schrittweise durchzustehen. Die dabei erlebte Angstminderung hat eine dauerhafte Reduktion der Ängste und Zwänge zur Folge. Bei der Behandlung von Tics werden Methoden zur Stressreduktion u. zur sogenannten Reaktionsumkehr (habit reversal) durchgeführt. Medikamentöse Therapien können ergänzend durchgeführt werden.
  • Spezialambulanz für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen
  • Jugendliche leiden häufig an einer komplexen Kombination von Selbstwert-, Leistungs- u. Beziehungsstörungen. Am Anfang der Diagnostik steht ein zeitlich eng begrenztes Gesprächsangebot, in dem mit dem Jugendlichen zunächst erarbeitet wird, ob ein intensiveres Behandlungsangebot sinnvoll ist und in dem die Motivation zur Behandlung aufgebaut wird. Neben einer ausführlichen Exploration des Patienten, der Eltern u. der Lehrer wird eine umfassende psychologische Diagnostik mit testpsychologischen Verfahren u. Fragebogen durchgeführt. Die multimodale Verhaltenstherapie wird auf Basis des an der Klinik entwickelten Therapieprogramms für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- u. Beziehungsstörungen (SELBST) individuell abgestimmt. Im Zentrum steht der Jugendliche, mit dem daran gearbeitet wird, wie er selbst definierte Ziele erreichen kann (Selbstmanagement-Therapie). Bei Bedarf werden Eltern u. Lehrer in die Behandlung mit einbezogen.
  • Spezialambulanz für Säuglinge und Kleinkinder
  • Die Bedeutung psychischer Auffälligkeiten im Säuglings- und Kleinkindalter ist in den letzten Jahren zunehmend erkannt worden. In diesem frühen Alter sind Probleme eingebettet in Interaktions- und Beziehungsschwierigkeiten, d.h. die primären Bezugspersonen sind bei der Diagnostik und Therapie von entscheidender Bedeutung. Die Probleme umfassen: "funktionelle" Störungen wie Schlaf-, Fütter- u. Schreistörungen, allgemeine Regulationsstörungen, Interaktionsprobleme, Probleme von Risikosäuglingen wie z. B. ehemalige Frühgeborene und psychische Probleme, wie z. B. depressive und posttraumatische Reaktionen, die in diesem Alter nach äußeren Verlusterlebnissen vorkommen. Wegen der enormen präventiven Bedeutung der Diagnostik und Therapie in diesem Altersbereich wird in der Spezialambulanz ein Beratungsangebot bereitgestellt, das die bisherigen Einrichtungen (Frühförderstellen, sozialpädiatrische Zentren, Kinderärzte) ergänzt und für diesen speziellen Aufgabenbereich zuständig ist.
  • Allgemein-Ambulanz
  • In der Allgemein-Ambulanz werden alle Kinder und Jugendliche aufgenommen, die nicht in den Spezialambulanzen behandelt werden. Nach einem Erstgespräch, in der Regel mit der Ambulanzleiterin erfolgen weitergehende Explorationen und diagnostische Maßnahmen durch den behandelnden Therapeuten. Die Therapien werden in der Regel von Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen in Ausbildung unter Supervision durchgeführt. Die Therapien müssen in der Regel bei den Krankenkassen beantragt werden. Kurzzeittherapien können bis zu 25 Sitzungen umfassen, Langzeittherapien können sich über mehr als ein Jahr erstrecken.
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