In einer Abnehmphase ist es nicht unvorteilhaft, ja geradezu notwendig, sich auch mal etwas zu gönnen. Es ist schwierig, eine Diät durchzuziehen, wenn gar keine Gelüste mehr erlaubt sind. Das ist natürlich kein Patentrezept - bei dem einen oder anderen kann sicherlich auch eine Diät des Verbots funktionieren. Außerdem müssen manche Menschen aufgrund von Krankheiten auf gewisse Nahrungsmittel verzichten.
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Jemand macht eine Diät, in der er nur Nahrungsmittel zu sich nimmt, die ihm nicht schmecken. Weil sie wenig Kalorien enthalten, verspeist er tage- bis wochenlang nur langweilige Salate und wässrige Suppen. Er steht aber auf saftige Schnitzel und deftige Pommes. Auf Deutsch gesagt, werden ihm bald Salat und Suppe zum Hals heraus hängen. Das Verlangen nach etwas Herzhaftem ist riesengroß geworden. Schließlich wird er schwach - oder das Ende der vorgenommenen Diätzeit ist erreicht - und er schlägt sich endlich den Bauch voll. Bei dem einen Mal bleibt es aber nicht, denn jetzt ist es ja eh egal, beziehungsweise die Diät ist ja zu Ende. Der Jo-Jo-Effekt kommt rapide. Die verlorenen 5 Kilo Körpergewicht kommen in kurzer Zeit wieder drauf, weil alles nachgeholt wird, worauf in den vorherigen Wochen zähneknirschend verzichtet werden musste.
Anders sieht es dagegen bei jemandem aus, der von vornherein sagt: Okay, ich reduziere zwar meine Kalorien, aber ich sehe auch zu, dass es mir schmeckt. Wer schlau ist, findet die goldene Mitte zwischen gesundem Essen, Hungervermeidung und Genuss. Neben dem Salat darf es auch immer mal Pasta, Steak oder Sahnesauce geben. Und etwas Süßes darf auch mal drin sein. Das Abnehmen geht dann zwar langsamer, aber kontinuierlich und mit langfristigem Erfolg. Die Chance ist groß, dass das vorteilhafte Essverhalten auch nach der eigentlichen Abnehmphase eingehalten wird und der Jo-Jo-Effekt nicht zum Tragen kommt.
Das ist natürlich kein Freibrief, sich ganz ungesund zu ernähren. Der Körper benötigt ja auch genügend Vitamine, Mineralien, Wasser, bestimmte Eiweißstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Da sollte auf den Verzehr von genügend Gemüse und Obst sowie anderen wichtigen Lebensmitteln in einem ausgewogenen Verhältnis geachtet werden. Gesättigte (oft tierische) Fette sowie Zucker sind ungünstig für Gesundheit und Figur. Auf solche Produkte muss nicht verzichtet werden, aber sie sollten reduziert werden.
Auch einen Teil zur Kalorienbilanz trägt körperliche Bewegung bei. Sie sollte nicht vernachlässigt, aber auch nicht überbewertet werden. Eine Stunde Joggen baut ungefähr die Kalorien einer ganzen Tafel Schokolade ab (hängt natürlich vom Körpergewicht und von der Trainings-Intensität ab). Sport und Aktivität hat noch den guten Nebeneffekt, die Gesundheit zu fördern und fit zu machen.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.