Pflanzenname Deutsch (Latein): Ginkgo (Ginkgo biloba)
Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Fächerblattbaum, Mädchenhaarbaum, Tempelbaum, Silberpflaume
Der Ginkgo stammt aus China und Japan. Kultiviert kommt er jedoch auch in Europa und andern Teilen Asiens vor.
Der Ginkgo ist ein 30 bis 40 m hoch wachsender, sommergrüner Laubbaum. Seine Krone wächst zunächst schmal kegelförmig, später ausladend. Die Rinde des Ginkgos ist grob gefurcht bis netzförmig gerissen.
Im Frühjahr wachsen die hellgrünen, fächerförmigen, meist gelappten Laubblätter. Sie dunkeln im Sommer nach und färben sich im Herbst schließlich goldgelb bevor sie abfallen.
Der Ginkgo ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten sitzen auf getrennten Pflanzen. Blüten bildet der Ginkgo erst ab einem Alter von 20 bis 35 Jahren.
Die Früchte des Ginkgos sind kugelige, goldgelbe Samen mit einem Durchmesser von 2,5 bis 3 cm. Sie sind essbar, entwickeln jedoch während der Reifung Buttersäure, wodurch sie unangenehm riechen.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Ginkgos sind die Terpenlactone (Diterpenlactone, Ginkgolide), Sesquiterpenlactone (Bilobalid) und Flavonoide.
Des Weiteren sind Biflavone (Amentoflavon, Bilobetin, Ginkgetin), Proanthocyanidine, Ginkgotoxin, Phenolcarbonsäuren (Shikimi-, Protocatechu-, Vanillin- und Hydroxybenzoesäure), sowie Alkyl- und Alkenylphenole („Ginkgosäuren") enthalten.
Zahlreiche Wirkungen des Ginkgos konnten nachgewiesen werden. Zu ihnen gehören die Steigerung der Toleranz, insbesondere des Hirngewebes, gegenüber Sauerstoffmangel, Förderung der Gehirndurchblutung, Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, PAF-Hemmung (Plättchenaktivierender Faktor), Beeinflussung zentraler Neurotransmitter und Inaktivierung schädlicher Radikale.
Ginkgo kann bei durchblutungsbedingtem Schwindel, gefäßbedingten Seh- und Hörstörungen, Tinnitus, Durchblutungsstörungen und bei altersbedingten Gedächtnis- und Konzentrationsbeschwerden eingesetzt werden.
Bei Arteriosklerose und arteriellen Verschlusskrankheiten kann Ginkgo die Schmerzen lindern. Auch bei mäßigen Alzheimer-Beschwerden kann Ginkgo verwendet werden.
In der traditionellen chinesischen Medizin findet Ginkgo Verwendung bei Alkoholmissbrauch, eitrigen Entzündungen der Schleimhaut, Wunden, sowie zur Unterstützung der Lungenfunktion, des Kreislaufs und der Spermienproduktion. Auch zur Wiederherstellung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit wird er eingesetzt.
In der Volksmedizin werden Ginkgopräparate auch bei altersbedingtem Leistungsabfall, funktionellen Herzbeschwerden, der Raynaud-Erkrankung (Gefäßerkrankung), Venenentzündungen und zur Vorbeugung von Nerven- und Gehirnschäden durch einen Schlaganfall verwendet.
Außerdem soll er Thrombosen vorbeugen, indem er die Fließeigenschaft des Blutes verbessert und die Gerinnungsneigung vermindert.
Ginkgo wird als Extrakt angewendet, in denen die Wirkstoffe angereichert sind und Substanzen, die Nebenwirkungen auslösen, entfernt wurden.
Die Ginkgopräparate sollten nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Symptome.
Ginkgo sollte nicht während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Ginkgo sollte er nicht verwendet werden.
Ginkgopräparate sollten bei der Einnahme von Arzneimitteln, die die Blutgerinnung hemmen nicht ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden.
In seltenen Fällen kann es zu Kopfschmerzen, Hautreaktionen, Kreislaufstörungen und Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall) kommen.
Es besteht der Verdacht, dass Ginkgo die Wirksamkeit blutverdünnender Mittel beeinflusst.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.