Eine Gehhilfe wird von Menschen benötigt, die zeitweise oder dauerhaft gehbehindert sind. Einschränkungen in der Gehfähigkeit kommen bei Erkrankungen vor, z. B. bei Lähmungen (unter anderem nach Schlaganfall), bei Arthrose (Gelenkverschleiß), bei Durchblutungsstörungen oder auch bei inneren Erkrankungen. Gehprobleme allgemein können aber auch eine Alterserscheinung bei Senioren sein.
Von Senioren werden deshalb auch häufig Gehhilfen verschiedener Art benutzt. Gehhilfen kommen ebenfalls bei Menschen zum Einsatz, die eine Gehbehinderung (auch im jüngeren Alter) haben. Verletzungen sind ein weiterer Grund, weshalb Patienten (normalerweise vorübergehend) ein Hilfsmittel beim Gehen verwenden.
Kann der Betroffene kaum noch oder gar nicht mehr gehen, ist in der Regel statt einer Gehhilfe ein Rollstuhl sinnvoll.
Eine Vielzahl von Gehhilfen wurde konstruiert und kann von Menschen genutzt werden, die nicht mehr gut laufen können. Im Wesentlichen sind es Abwandlungen von Gehstöcken oder von stabilen Gestellen, von denen letztere oft mit Rollen ausgerüstet sind (Rollator). Fast alle der Gehhilfen können individuell für den Benutzer angepasst und verstellt werden.
Ein Gehstock ist ein Stab, der einen Handgriff hat. Oft wird der Gehstock als Handstock oder einfach Stock bezeichnet. Handstöcke bestehen aber nach der Definition aus anderen Materialien als Gehstöcke. Moderne Gehstöcke bestehen aus Metall, haben einen Gummifuß (Stockpuffer) und einen gebogenen Griff, auf den die Hand des Benutzers fast waagerecht gelegt werden kann. Der Griff besteht oft aus Gummi oder aus Metall. Handstöcke dagegen sind aus Holz gefertigt, haben aber ebenso einen Gummifuß und einen Griff. Gehstöcke und Handstöcke dienen der Unterstützung des Gangs, wenn nur eine leichte Gehbehinderung vorliegt. In diesem Sinne gibt es noch weitere Stöcke anderer Machart.
Eine Mehrfußgehhilfe unterscheidet sich vom Gehstock dahingehend, dass sie vier oder fünf Füße aufweist, manchmal auch nur drei Füße. Die Vierfußgehhilfe beziehungsweise Mehrfußgehhilfe hat durch die mehreren Aufsetzpunkte eine höhere Seitenstabilität als ein herkömmlicher Gehstock oder Handstock. Die Mehrfußgehhilfe kann daher auch bei stärkerer Gehbehinderung eingesetzt werden.
Die Unterarmgehstütze ist das typische Modell einer Gehhilfe, das auch Krücke genannt wird. Die Unterarmgehstütze besteht aus einem Metallrohr mit Gummifuß, einem Handgriff und einer Verlängerung nach oben aus Kunststoff. Daran befindet sich ein offener Ring, an dem der Unterarm beim Gehen abgestützt wird. Die Belastung kann besser verteilt werden als bei gewöhnlichen Gehstöcken.
Die Achselstütze ist eine Gehhilfe, die so lang ist, dass sie vom Boden bis unter die Achselhöhle reicht. Sie besteht aus einem Doppelrohr, das sich am Fußende zu einem einzelnen Rohr vereinigt und einen Gummifuß besitzt. Oben sind die beiden Rohre mit einer waagerechten Stütze, meist aus Kunststoff, verbunden. In diese Stütze kann die Achselhöhle gelegt werden. Meist werden die Achselstützen bei vorübergehenden Einschränkungen des Gehens, beispielsweise Verletzungen, verwendet.
Ein Gehgestell, auch Gehbock oder Gehrahmen, ist gewöhnlicherweise ein Metallgestell mit vier Gummifüßen. Es hat Bügel mit Kunststoffaufsatz, die von dem Benutzer ergriffen werden können, oder auch richtige Griffe aus Kunststoff. Gehgestelle eignen sich vor allem für ein Gehtraining bei vorübergehender Gangeinschränkung.
Der Rollator wird von vielen Senioren genutzt, die nicht mehr gut gehen können. Es handelt sich um ein Metallgestell mit vier Rädern und zwei Griffen (oder einem Bügel). Ein Rollator sollte Bremsen besitzen, um die Sicherheit für den Benutzer zu erhöhen. Der Rollator hat oft auch eine Ablagefläche oder Sitzfläche oder einen Korb, um z. B. Einkäufe darin zu verstauen. Eine Gehhilfe für den Wohnungsbereich in einer ähnlichen Konstruktion wird meist einfach Gehwagen genannt. Die dreieckförmige, dreirädrige Variante des Rollators heißt Deltarad. Deltaräder sind besser beweglich, aber nicht ganz so standfest wie Rollatoren.
Rollatoren und Deltaräder bieten beide eine ständige Stützmöglichkeit beim Fortbewegen. Sie eignen sich daher auch für Menschen, deren Gehfähigkeit stärker eingeschränkt ist. Sie können den Betroffenen zu mehr Mobilität verhelfen. Einkäufe und Spaziergänge sind mit einem Rollator auch für solche Menschen wieder möglich. Zum Transport in Verkehrsmitteln lassen sich die meisten Modelle zusammenklappen.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.