Primäre Osteoporose
Die primäre Osteoporose ist unabhängig von anderen Grunderkrankungen und lässt sich wiederum in zwei Unterformen gliedern, die postklimakterische und die Altersosteoporose.
Die postklimakterische (oder postmenopausale) Osteoporose (Typ 1) tritt durchschnittlich zehn bis fünfzehn Jahre nach der Menopause der Frau auf, der Grund hierfür ist eine Abnahme des weiblichen Sexualhormons Östrogen, das unter anderem am Knochenaufbau beteiligt ist. Doch auch bei Männern tritt diese Form der Osteoporose auf, Frauen leiden jedoch acht Mal häufiger daran.
Die Altersosteoporose (Typ 2) tritt im hohen Alter auf. Die Ursachen hierfür liegen vor allem in einer jahrelangen Schädigung des Körpers. Diese Schädigung kann durch viele Faktoren verursacht werden, zum Beispiel Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol und extremes Untergewicht. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle.
Vitamin D beispielsweise ist wichtig für den Einbau von Calcium und Phosphat in den Knochen und kann vom Körper selbst gebildet werden, wenn ausreichend Sonnenlicht auf die Haut trifft. In den Wintermonaten muss Vitamin D über die Nahrung aufgenommen werden, um einem Mangel vorzubeugen. Besteht dennoch ein Mangel, so fehlen dem Knochen wichtige Strukturelemente und er wird brüchig.
Ein Mangel an Calcium oder Phosphat ruft natürlich ähnliche Symptome hervor.
Sekundäre Osteoporose
Die sekundäre Osteoporose entsteht aus anderen Erkrankungen oder Medikamenten.
Verschiedene Krankheiten können sekundär zu Osteoporose führen.
Eine Nephropathie (Nierenerkrankung) kann zu erhöhter Ausscheidung von Calcium und Phosphat führen, womit dem Knochen wichtige Bausteine entzogen werden. Auch die Aufnahme dieser Stoffe kann gestört sein, wenn entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) die Absorption aus der Nahrung hemmen.
Krankheiten, die den Hormonhaushalt stören, können Osteoporose auslösen. Eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) löst kann den Knochenabbau fördern, ebenso wie eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Diese produzieren ein Hormon, dass Calcium und Phosphat aus den Knochen auslöst, um es dem ganzen Organismus zur Verfügung zu stellen.
Normalerweise ist das Hormon einer strengen Regelung unterworfen und wird nur in geringen Mengen ausgeschüttet. Kommt es aber zur Überproduktion (z.B. durch einen hormonproduzierenden Tumor), so werden die Knochen bis zu einem gewissen Grad regelrecht aufgelöst und natürlich brüchig.
Medikamente können sowohl indirekt in den Knochenstoffwechsel eingreifen (z.B. über erhöhte Hormonproduktion) oder auch direkt auf den Knochen wirken (z.B. durch Gabe von Schilddrüsenhormonen selbst).