Mit der Blutgerinnungsuntersuchung ist es möglich, Störungen im Gerinnungssystem festzustellen. Diese können sich einerseits darin äußern, dass das Blut zu leicht gerinnt und das Risiko einer Blutverklumpung (Thrombose) besteht. Andererseits kann es durch eine verzögerte oder ausbleibende Gerinnung zu schweren Blutungen kommen.
Eine Neigung zur Thrombose kann unter anderem durch bestimmte Erkrankungen und Erbfaktoren, durch Medikamente („Pille", manchmal sogar Heparin), durch ein Flüssigkeitsdefizit oder durch Operationen verursacht werden.
Die Neigung zu Blutungen kann auftreten bei verschiedenen Erkrankungen, z. B. bei Mangel bestimmter Gerinnungsfaktoren wie bei der Bluterkrankheit (Hämophilie) oder beim von-Willebrand-Syndrom, bei Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten, Thrombozytopenie), Mangel an Vitamin K, bestimmten Lebererkrankungen, bei Leukämie, beim gesteigerten Verbrauch von Gerinnungsfaktoren (Verbrauchskoagulopathie) oder bei Nierenversagen (Urämie). Ebenfalls kann die Gerinnung gestört sein durch Medikamente (Gerinnungshemmer wie Marcumar® oder Aspirin®).
Die Blutgerinnungstests dienen der Identifizierung und Unterscheidung solcher Störungen. Oft wird die Gerinnung vor Operationen bestimmt, um auszuschließen, dass das Blutungsrisiko zu hoch ist. Mit den Ergebnissen aus den Gerinnungstests kann entschieden werden, welche Therapie erforderlich ist. Ebenfalls kann eine Behandlung (z. B. mit Heparin) kontrolliert werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.