Herzzentrum Lahr/Baden - Medizinisch-pflegerisches Angebot

Angehörigenbetreuung/ -beratung/ -seminare

Für uns ist die gewissenhafte Betreuung der Angehörigen integraler Bestandteil unserer Therapie. Wir gehen davon aus, dass der stationäre Aufenthalt eines Angehörigen für die Familie, Freunde und Bekannten immer mit Sorgen und Nöten verbunden ist. Insbesondere aus Angst und Unsicherheit resultieren viele Fragen, die nur von den Ärzten und dem Krankenpersonal beantwortet werden können. Um eine gewissenhafte Betreuung auch der Angehörigen zu gewährleisten, verzichten wir auf starre Besuchzeiten. Es ist für uns selbstverständlich, dass der Besuch mehr oder weniger solange am Patienten bleiben kann, wie er es für sinnvoll hält. Für Gespräche, das heißt für einen wirklichen Dialog, steht ein Besucherzimmer zur Verfügung. Unseren Ärzten und unserem Pflegepersonal ist die besondere Situation der Angehörigen von herzkranken Patienten bekannt. Sie zeichnen sich nicht nur durch hohe fachliche Kompetenz, sondern ebenso durch Einfühlungsvermögen, Verständnis und Geduld aus.

Atemgymnastik

Die Atemtherapie im Herzzentrum Lahr/Baden ist ein Schwerpunkt des physiotherapeutischen Behandlungsspektrums. Die Vorbeugung einer Lungenentzündung, die Verbesserung der Belüftung der Lunge (z.B. durch eine Anleitung zur Atmungsvertiefung), die Überwachung und Anleitung der Patienten zu einer optimalen Atmung sind dabei unser Ziel. Die Atemgymnastik teilt sich in einen gerätegestützten und nichtgerätegestützten Teil auf. Es kommen Geräte zur Inhalation (z.B. Kaltluftvernebler), druckgesteuerte Inhalation (z.B. IPPB Geräte) und Maskenbeatmung (z.B. Masken-CPAP) zum Einsatz. Des Weiteren wird von uns der Atemtrainer „Triflow“ (ein Gerät mit drei Kugeln zum Training der Einatmungsmuskulatur) genutzt. Nichtgerätegestütze Behandlungsmethoden sind unter anderem: Kontaktatmung, Ausstreichungen der Rippenzwischenräume, Vibrationen, Wärmeanwendungen, etc.

Basale Stimulation

Das Angebot der basalen Stimulation erfolgt individuell und punktuell je nach Patientenbedürfnis auf den Pflegestationen. Zurzeit erhalten einige Pflegemitarbeiter des Herzzentrums Lahr/Baden zusätzlich die Grundausbildung der basalen Stimulation.

Beratung/ Betreuung durch Sozialarbeiter

Die Sozialarbeiterin des Herzzentrums Lahr/Baden steht den Patienten bei persönlichen Anliegen ebenso wie z.B. bei versicherungsrechtlichen Fragen als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Zu ihren Aufgaben als Sozialdienst zählen insbesondere die • Beratung von Patienten und Angehörigen bzgl. der Rehabilitationsmöglichkeiten • Organisation und Koordination der Rehabilitationsmaßnahmen • Beratung in sozialen und sozialrechtlichen Fragen (z. B. Schwerbehinderung, Rente, Pflege) • Fragen zur Nachsorge (häusliche Pflege, Hilfsmittel, Heimplatzvermittlung, Vermittlung von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen) • psychosoziale Betreuung der Patienten und Angehörigen. Bedingt durch die Spezialisierung der Klinik liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit auf der Organisation von Anschlussheilbehandlungen für Patienten nach Infarkt oder Herz-OP. Im Jahr 2006 wurden insgesamt 1144 AHBs eingeleitet, davon waren 75 Patienten kardiologisch, 1069 chirurgisch.

Bewegungstherapie

Die Bewegungstherapie ist ein 2. Schwerpunkt des physiotherapeutischen Behandlungsspektrums. In der Herzchirurgie beginnt die Bewegungstherapie bei uns schon am 1. Tag nach der Operation. Diese beginnt mit Kreislaufanregenden und Thrombose vorbeugenden Übungen im Bett. Im Anschluss wird der Patient an die Bettkante und nach Möglichkeit schon in den Stuhl gesetzt. Am 2. Tag wird zusätzlich zum Sitzen ein Gehtraining auf Flur-/Stationsebene angeboten. Dieses Training wird täglich gesteigert, bis der Patient so sicher ist, dass er sich selbständig auf Stationsebene bewegen kann. Ab dem fünften Tag nach der Operation könnte eine Gruppen- Hocker- Gymnastik angeboten werden. Die Bewegungstherapie umfasst aber auch passive und assistive Bewegungsübungen, das heißt, der Therapeut bewegt die Gelenke des Patienten, da keine oder nur wenig eigene Muskelaktivität erbracht werden kann. Dies kann durch den Einsatz von elektrischen Fahrrädern (für die Beine) unterstützt werden.

Diabetiker-Schulung

Am Herzzentrum Lahr/Baden ist eine Internistin mit Zusatzbezeichnung „Diabetologin DDG“ beschäftigt. Diabetikerschulungen sind jederzeit auf Anfrage möglich.

Diät- und Ernährungsberatung

Am Herzzentrum Lahr/Baden ist eine Diplom Ökotrophologin beschäftigt. Im Rahmen des Angebots für Patienten werden regelmäßige Diät- und Ernährungsberatungen angeboten. Schwerpunkte dieser Beratungen sind der Umgang mit Cholesterinen (Blutfetten), das kalorienbewusste Kochen, Besonderheiten in der Ernährung für Diabetiker oder nierenkranke Patienten und unter anderem „Übergewicht – was tun?“. Zu den Diät- und Ernährungsberatungen werden die Angehörigen und Ehepartner unserer Patienten ausdrücklich und rechtherzlich zusätzlich eingeladen, um möglicherweise gemeinsame Veränderungen des Lebensstils (z. B. beim Kochen) in der häuslichen Umgebung umsetzen zu können.

Entlassungsmanagement

Über die Abteilung Medizincontrolling und Patientenmanagement erfolgt die Informationsweitergabe von krankenhausspezifischen Informationen zum Krankenhausentgeltgesetz. Diese Informationen benötigen alle Mitarbeiter des Hauses um Patienten sachgerecht durch die medizinisch indizierte Behandlung führen zu können. Vor diesem Hintergrund wird z. B. insbesondere ein hoher Verlegungsanteil in die weiterbehandelnde rehabilitative Einrichtung angestrebt. Das frühe Mobilisieren nach herzchirurgischen Eingriffen verhindert das Auftreten von thrombembolischen Ereignissen (Stichwort Beinvenenthrombose, Lungenembolie) und ermöglicht darüber hinaus das schnell Wiedereingliedern von Patienten in den Berufsalltag. Das Entlassungsmanagement wird am Herzzentrum Lahr/Baden ausschließlich über die ärztlichen Mitarbeiter der Stationen durchgeführt und oberärztlich und chefärztlich überwacht.

Fallmanagement/ Case Management/ Primary Nursing/ Bezugspflege

Für das Jahr 2007 sind Kooperationen mit verschiedenen Krankenkassen in Planung bzw. in Vorbereitung. Ziel ist es der „ Integrierten Versorgung“ im Herzzentrum Lahr den Weg zu ebnen. Um dieses Ziel effizient und effektiv zu erreichen soll das „Case Management“, eine wissenschaftlich anerkannte Methode, im Herzzentrum Lahr implementiert werden. Mit im Team ist eine Krankenschwester mit der abgeschlossenen Weiterbildung zur „Zertifizierten Case Managerin. Die Kernprozesse des „Case Managements“ sind die Vernetzung und Kooperation der einzelnen Leistungserbringer im Gesundheitswesen, sowie die Begleitung des Patienten durch das Gesundheitswesen. Die Bereiche „Vorstationär“, „Stationär“ und „Nachstationär“ werden engmaschig miteinander vernetzt. Wir erhoffen uns durch diese Neueinführung eine weitere Verbesserung unserer Patientenversorgung und insbesondere der Patientenzufriedenheit

Kinästhetik

Aktuell haben zehn Pflegekräfte am Herzzentrum Lahr/Baden den Grundkurs Kinästhetik absolviert. Die Anwendung erfolgt individuell und punktuell je nach Patientenbedürfnis.

Lymphdrainage

Das Lymphgefäßsystem dient als Transportsystem der Lymphe (lat. Lympha). Sie ist - mit Ausnahme der milchig weißen Chylus - eine wasserklare Flüssigkeit. Durch verschiedene Ursachen kann es zu einer Störung des Lymphtransportes kommen. An dieser Stelle, ist die erste Therapiemethode der Wahl, die komplexe physikalische Entstauungstherapie, kurz KPE. Die KPE besteht aus zwei Phasen: Phase 1: Entstauung Phase 2: Erhaltung bzw. Optimierung. Beide Phasen beinhalten folgendes: Manuelle Lymphdrainage Krankengymnastik Hautpflege Kompressionstherapie Ziel der manuellen Lymphdrainage bzw. der KPE ist, die rückgestaute Gewebsflüssigkeit abzutransportieren und eine Symptomfreiheit wieder herzustellen.

Massage

Bei der Massagetherapie handelt es sich um eine Reiztherapie bzw. um eine manuelle therapeutische physikalische Behandlungsmethode. Grundlegend sind die klassischen Grifftechniken wie Streichungen, Knetungen, Schüttelungen oder Zirkelungen. Ziele die man mit der klassischen Massagetherapie erreicht: - Steigerung der Durchblutung - Steigerung von Stoffwechselvorgängen - Regulierung von Gefäß- und Muskelspannungen - Schmerzlinderung - Psychische Entspannung - Anregung der Immunabwehr - Reflektorische Wirkung

Physiotherapie/ Krankengymnastik

Behandlungsschwerpunkte sind die postoperative Mobilisation und die Atemtherapie. Weitere Therapieangebote sind u.a.: Manuelle Lymphdrainage, neurologische Behandlung nach Bobath, klassische Massage und Fußreflexzonenmassage. Es besteht eine Kooperation mit der Physiotherapieschule in Emmendingen, d.h. zeitweise ist ein PT-Schüler bei uns, welcher einen Teil seiner praktischen Ausbildung hier absolviert.

Rückenschule/ Haltungsschulung

Die Rückenschule/Haltungsschule beinhaltet alle Maßnahmen, welche geeignet sind, um Erkrankungen oder Schädigungen zu verhindern, sowie Maßnahmen die zu Haltungs- und Bewegungsverbesserungen führen und somit Rückenbeschwerden vorbeugen. Schwerpunkte der Rückenschule/Haltungsschule - Rückengerechtes Arbeiten im Alltag - Rückengerechte Ausgleichsgymnastik - Beeinflussbare / Nichtbeeinflussbare Faktoren am Arbeitsplatz

Wärme- u. Kälteanwendungen

Bei der Thermotherapie unterscheidet man die Kryotherapie (=Wärmeentzug) von der Wärmetherapie (=Wärmezufuhr). Wirkungen die mittels Kryotherapie erreicht werden: - Schmerzlinderung - Herabsetzung von Stoffwechselvorgängen - Muskelspannung Erhöhung (Kurzzeiteis) - Muskelspannung Senkung (Langzeiteis) - Abschwellung fördern Die Anwendungsbereiche der Wärmetherapie sind z.B.: Heiße Rolle, Kirschkernsack, Fango oder Rotlicht. Wirkungen die mittels Wärmetherapie erreicht werden: - Minderung der Muskelspannung - Mehrdurchblutung - Erhöhung v. Stoffwechselvorgängen - Psychische Entspannung - Schmerzschwellenanhebung

Wundmanagement

Die Klinik hält die Strategien und Therapieform des modernen Wundmanagements durch speziell geschulte Mitarbeiter vor. Eine ärztliche Mitarbeiterin befindet sich darüber hinaus in der Fachweiterbildung zur "plastischen Chirurgin"

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