Sport alleine verbrennt nicht so viele Kalorien, wie von den meisten Menschen vermutet wird. Viele Personen, die abnehmen wollen, erhoffen sich einen größeren Effekt von Sport auf das Körpergewicht als berechtigt. Sie setzen nur darauf, sich zu verausgaben, und wundern sich bei gleichbleibend dickmachender Ernährung, dass sie nicht abnehmen. Körperliche Bewegung trägt eher wenige Kalorien ab, es sei denn, er ist sehr strapaziös und langandauernd. Aber kaum ein Übergewichtiger wird zum Leistungssportler oder Schwerarbeiter.
Mit einer alleinigen kalorienarmen Ernährung verhält es sich ähnlich. Über die Ernährung lässt sich zwar besser Gewicht abbauen als mit Bewegung. Doch Sport ist sehr ratsam, wenn nicht sogar notwendig. Sport verbrennt nicht nur zusätzliche Kalorien, sondern sorgt auch dafür, dass die fehlende Nahrungsenergie weniger aus dem Abbau von Muskeln gewonnen wird. Der Abbau des Fettgewebes wird durch Sport gefördert. Außerdem ist Sport gesund und macht fit.
Manchmal achtet ein Übergewichtiger auf fast alles, was die Ernährung betrifft, Gewisse Nahrungsmittel werden aber dabei vergessen. Das betrifft vor allem Zwischensnacks, bei einer sich bietenden Gelegenheit zusätzlich verspeiste Nahrung oder abendliche Knabbereien. Besonders verhängnisvoll ist es, wenn die Speise sehr viele Kalorien enthält. Chips, Schokolade und Energieriegel, Nüsse, Törtchen und Würstchen sind solche beliebten, aber dickmachenden Snacks.
Auch innerhalb von Mahlzeiten kann eine Komponente versäumt werden. Manch jemand rechnet zwar den Salat mit ein, der an sich wenige Kalorien liefert, vergisst aber in der Bilanz z. B. die ölige Soße.
Es gibt eine Reihe von Speisen, die mehr Kalorien haben als von vielen vermutet. Oft handelt es sich um Lebensmittel, die in der Allgemeinheit als gesund bezeichnet werden. Ein Beispiel ist Obst, das zwar meist nicht übermäßig viele Kalorien liefert, dennoch als gesund gilt und deshalb manchmal für unbegrenzt verzehrbar gehalten wird. Die Kalorien können sich summieren. Nüsse sind natürlich gesund, weil sie vorteilhafte Fette enthalten, aber auch sehr stark kalorienhaltig. Auch Müsli hat z. B. einen hohen Brennwert.
Bei Getränken wird es wohl besonders oft versäumt, an die Kalorien zu denken. Cola und andere Limonaden, Eistee oder Saft enthalten viel Zucker und dementsprechend Kalorien. In der Summe kann sich das ganz stark auswirken. Wer literweise Limo trinkt, darf sich nicht wundern, dick zu werden. Alkohol ist übrigens ein kalorienhaltiges Nahrungsmittel. Tagsüber Diät halten und sich abends betrinken, geht also meist nicht gut - abgesehen davon, dass Alkohol ohnehin schädlich ist. Milch hat besonders viele Kalorien, kein Wunder, denn sie dient ja auch der Ernährung von Säugetierbabys. Doch als Flüssigkeit werden die Kalorien häufig nicht bewusst wahrgenommen.
Eine zwar nicht zu kalorienreiche, aber ungünstige Ernährung kann zu Heißhunger führen. Dann wird allzu oft mehr gegessen, ohne es am Anfang des Tages gewollt zu haben. Schwierig ist es vor allem mit Zucker in Lebensmitteln. Wird auf leeren Magen eine stark zuckerhaltige Speise gegessen, so kann der Zucker schnell abgebaut werden. Der Spiegel an Insulin (einem Hormon) im Blut ist gestiegen und noch hoch, was zu erneutem Hunger führt.
Eine Reihe von Diäten setzt daran an, möglichst wenig Kohlenhydrate (Low-Carb) oder möglichst wenig Fett (Low-Fat) aufzunehmen. Das ist sicherlich nicht ganz unsinnig. Doch wird dies zu häufig als Freifahrtschein angesehen, umso mehr von den erlaubten Nährstoffen wie den Eiweißen zu essen. Die Bilanz neigt sich (immer noch) zur falschen Seite, und es findet keine Gewichtsabnahme statt.
Für die Kalorienbilanz ist es unerheblich, wann die Nahrung aufgenommen wird. Ob es einen Nutzen hat, auf eine der Mahlzeiten (z. B. das Abendessen) zu verzichten, ist umstritten. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen, wenn z. B. ein Frühstück ausgelassen wird, die Kalorien später am Tag aus Hunger aber mehr als wettgemacht werden. Auch über die Frage, wie viele Mahlzeiten am Tag gegessen werden sollen, besteht Uneinigkeit. Dies kann einen gewissen Einfluss haben.
Hamburger, Pommes, Bratwurst und weiteres aus der Imbissbude oder dem Schnellrestaurant enthalten meist sehr viele Kalorien. Nicht selten hat ein einzelner Burger 800 Kalorien (kcal). Vorgefertigte Speisen und Fertigpizzen haben ebenfalls oft einen viel höheren Brennwert als vermutet. Niemand muss völlig auf diese Speisen verzichten. Doch immer sollte daran gedacht werden, dass damit oft schon ein erheblicher Teil der Tageskalorien erreicht wird, wenn nicht sogar überschritten wird, etwa bei einem XXL-Menü inklusive zuckerhaltigem Getränk.
Sicherlich haben Light-Produkte weniger Kalorien als die herkömmlichen Waren. Doch so viel weniger Dickmacher sind es meist nicht. Man nimmt nicht ab, nur weil hier und da Light-Nahrung verzehrt wird. Auch bieten die Light-Artikel keinen Anlass, als Ausgleich umso größere Portionen zu verspeisen.
Stress, Frust, Kummer und ähnlich geartete Probleme sind Gift für jedes Abnehmen. Besonders ungünstig ist es, wenn das Essen dazu dienen muss, die seelischen Probleme abzubauen. Mangelnder Schlaf hat ebenfalls oft die Auswirkung, dass eine bewusste Ernährung nicht eingehalten wird. Hinter Essanfällen kann sogar eine handfeste Essstörung stecken, die mit einer Psychotherapie angegangen werden kann.
Auf dem unüberschaubaren Markt und in den Weiten des Internets finden sich vielerlei Abnehmtipps, die gar nicht funktionieren. Solche Diät-Mythen sollten immer kritisch gesehen werden. Sicher sind viele der Tipps berechtigt, aber es gibt auch Ratschläge, die schlichtweg Unsinn sind.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.