In der traditionellen chinesischen Medizin erfolgt die Behandlung überwiegend mit Arzneimitteln. Diese werden nach dem chinesischen Arzneimittelbuch aus Pflanzen, Tieren und Mineralien zubereitet. Sie sind in Deutschland apothekenpflichtig und werden einer strengen Kontrolle unterzogen, um Reinheit und Qualität der eingesetzten Stoffe zu garantieren.
Die Diagnose der TCM besteht aus 3 Methoden, die Grundlage der Differentialdiagnostik bilden:
Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Arzneimitteln, die den Krankheitssymptomen entsprechend zubereitet werden. Es wird dabei zwischen Kälte-, Wärme, Fülle- oder Leereerkrankung unterschieden. Eingenommen werden die Arzneimittel klassisch als Abkochung, aber auch als Aufguss von Pulver oder Granulat, über mehrere Tage verteilt. Nach etwa einer Woche wird deren Wirkung überprüft und entsprechend dem Krankheitszustand angepasst. Treten Nebenwirkungen auf, muss die Rezeptur sofort angepasst werden.
Zusätzlich zu der Behandlung mit Arznei können Akupunktur und Moxibustion angewendet werden. Auch Tuina-Massage, eine spezielle Ernährung und Bewegungsübungen wie Taichi oder Qigong können zur Gesundung beitragen. Bei der Kombination der einzelnen Methoden werden auf das Leiden und die Möglichkeiten des Patienten geachtet.
Lebensmittel werden ebenfalls gezielt als Heilmittel eingesetzt. Ihnen werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, wodurch sie sich positiv auf Erkrankungen auswirken. So besitzen etwa gegrilltes Fleisch, Chilis, Zwiebeln, Aprikosen, Nudeln und Schokolade wärmende Eigenschaften. Ente, Spinat, Bananen, Gurke, Reis, Pfefferminze und Joghurt hingegen werden kühlende Eigenschaften nachgesagt. Auch Heil- und Gewürzkräuter finden in der Küche gezielt Anwendung.
Als Methode zur Selbstbehandlung ist die TCM nicht geeignet. Taichi und Qigong können jedoch nach Erlernen jederzeit alleine zuhause zur Vorbeugung von Krankheiten angewendet werden. Auch das Kochen nach den fünf Elementen kann zur Gesunderhaltung ausgeübt werden.
Private Institute bieten zum Teil länderübergreifend und nach den Richtlinien des Europäischen Dachverbandes für TCM organisierte Ausbildungen für TCM-Behandler an. Insgesamt dauert sie drei bis vier Jahre, wovon mindestens drei Monate in einer TCM-Klinik absolviert werden sollen. Abgeschlossen wird sie mit einer Diplomarbeit.
Verschiedene deutsche Gesellschaften für TCM bzw. Akupunktur bieten auch Ausbildungen an, die weniger umfangreich sind. Auch in Wochenendkursen kann die Methode erlernt werden. Daneben gibt es auch zahlreiche dubiose Angebote.
Die traditionelle chinesische Medizin wird in erster Linie bei Schmerzen, funktionellen Störungen und chronischen Erkrankungen eingesetzt. Allerdings soll die Methode bei allen Erkrankungen, insbesondere auch bei schweren Krankheiten wie Krebserkrankungen und Aids, wirksam sein. Bei schweren Erkrankungen wird die TCM meist als ergänzende Behandlung eingesetzt.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.