Pflanzenname Deutsch/Latein: Ackerschachtelhalm/Equisetum arvens
Schachtelhalm, Zinnkraut, Katzenwedel, Schafheu, Pfannenputzer, Scheuerkraut, Bandwisch, Pferdeschwanz, Schafstroh, Schaftheu
Der Ackerschachtelhalm ist auf der ganzen Nordhalbkugel in Gebieten mit gemäßigtem Klima verbreitet.
Er bevorzugt lehmig feuchte Böden und wächst an Weg- und Wiesenrändern, auf Äckern, in Böschungen und Gräben.
Der Ackerschachtelhalm gehört zu den farnartigen Gewächsen und vermehrt sich somit durch die Bildung von Sporen. Er ist eine mehrjährige Pflanze, die nur mit der unterirdischen Sprossachse überwintert. Die oberirdischen Teile können 10 bis 50 cm groß werden.
Im Frühjahr bildet der Schachtelhalm hellbraune bis rötliche Sporentriebe. Aus ihnen bilden sich einige Wochen später die grünen, unfruchtbaren Sommertriebe. An ihnen befinden sich quirlig angeordnete Seitenäste.
Hauptbestandteile des Ackerschachtelhalms sind Mineralstoffe, vor allem Kieselsäure und Kaliumsalze.
Weitere wichtige Wirkstoffe sind die Flavonoide, die schwach diuretisch (harntreibend) wirken. Außerdem sind noch Glykoside und Carbonsäuren enthalten.
Innerlich kann der Schachtelhalm aufgrund seiner harntreibenden Wirkung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Nieren und Harnwege, sowie bei Nierengrieß angewendet werden.
Der Ackerschachtelhalm kann auch bei Ödemen (Schwellung des Gewebes) und unterstützend bei der Behandlung schlecht heilender Wunden eingesetzt werden.
Traditionell wird der Schachtelhalm aufgrund seines Kieselsäuregehaltes zur Stärkung des Bindegewebes, der Nägel und Haare verwendet.
Für die innerliche Anwendung als Tee werden 2 bis 3 TL (ca. 2 bis 4 g) getrocknetes Schachtelhalmkraut in 150 mL siedendem Wasser gegeben und 5 Minuten gekocht. Nach 15 Minuten wird der Sud abgeseiht. Von dem Tee wird mehrmals täglich eine frische Tasse zwischen den Mahlzeiten getrunken.
Äußerlich kann Ackerschachtelhalm als Bad oder Umschläge angewendet werden.
Bei Ödemen, die durch unzureichende Herz- und Nierentätigkeit hervorgerufen werden, darf Ackerschachtelhalm nicht eingesetzt werden.
Schachtelhalm darf bei Säuglingen und Kindern nicht ohne ärztlichen Rat angewendet werden.
Ebenfalls darf Schachtelhalm nicht bei größeren Hautverletzungen, akuten unklaren Hauterkrankungen, schweren fieberhaften oder infektiösen Erkrankungen, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz verwendet werden.
Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm.
Bei längerer Anwendung kann es zu Vitamin B1-Mangel kommen.
Bei einer Durchspültherapie muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.