Pflanzenname Deutsch (Latein): Stieleiche (Quercus robur)
Eichenlohe, Sommereiche, Ferkeleiche, Masteiche, Oachn, Oacha, Eck, Eckenboom, Eckelboom, Heister
Die Eiche ist in Europa, dem Kaukasus und Kleinasien beheimatet.
Sie bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden, kann jedoch auch auf wechselfeuchten bis nassen Gleyböden oder trockenen, nährstoffarmen Sandböden vorkommen. Gefunden werden kann die Eiche meist in Wäldern.
Stieleichen können bis zu 50 m hoch wachsen und einen Stammdurchmesser von 3 m erreichen. Sie können über 1000 Jahre alt werden. Ihre anfangs noch glatte, grau-grün glänzende Rinde wird in späteren Jahren zu einer dicken, tiefrissigen, graubraunen Borke.
Die buchtig-fiederlappigen Laubblätter der Eiche sind wechselständig angeordnet. Sie werden etwa 8 bis 15 cm lang und sind auf der oberen Seite glänzend und grün. Ihre Unterseite ist matt und blaugrün.
Eichen sind einhäusig zweigeschlechtlich, d.h. auf einer Pflanze kommen männliche und weibliche Blüten vor. Die gelbgrünen männlichen Blüten (Kätzchen) sind hängend, lockerblütig und 2 bis 4 cm lang. An einem langen Stiel sind die weiblichen Blüten ährenartig angeordnet.
In festanliegenden, schuppigen Bechern wachsen die Früchte der Eichen, die Eicheln.
Der Hauptbestandteil der Eiche sind die Gerbstoffe (Tannine).
Weitere Inhaltsstoffe sind Polysaccharide (Vielfachzucker), Gallussäure, Suberin, Quercin und Quercit.
Die Eiche wirkt adstringierend (zusammenziehend) und virustatisch (hemmt das Virenwachstum). Sie wird äußerlich bei entzündlichen Erkrankungen der Haut, der Mund- und Rachenschleimhaut, sowie im Genital- und Analbereich und auch bei übermäßigem Fußschweiß eingesetzt.
Auch bei chronischen Hautkrankheiten (z.B. Bäckerekzem), Frostbeulen, Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür) und Hämorrhoiden kann die Eiche verwendet werden.
Innerlich können Eichenpräparate bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen angewendet werden.
Traditionelle Anwendung findet die Eiche bei Fußpilz, Krampfadern, Furunkeln, Diabetes, Halsschmerzen, Schnittwunden und Blasenentzündung.
Innerlich angewendet wird die Eiche als Tee. Es wird 1 g getrocknete, zerkleinerte Eichenrinde mit 150 mL kaltem Wasser angesetzt. Der Sud wird kurz aufgekocht, einige Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Bei Durchfall wird 3 Mal täglich eine Tasse frischer Tee getrunken. Die Anwendungsdauer sollte 3 bis 4 Tage nicht überschreiten.
Für die äußerliche Anwendung als Gurgel- oder Spüllösung bzw. für Umschläge wird eine Abkochung verwendet. Diese wird aus ca. 10 g getrockneter, zerkleinerter Eichenrinde zubereitet, die mit etwa 500 mL kaltem Wasser übergossen wird. Es wird 15 bis 20 Minuten gekocht und anschließend abgeseiht. Der Sud wird mehrmals täglich, jedoch nicht länger als 2 bis 3 Wochen, angewendet.
Auch als Sitz-, Teil- und Vollbad kann die Eiche angewendet werden. Dafür werden 500 g getrocknete Eichenrinde mit 4 bis 5 L kaltem Wasser angesetzt, 15 bis 20 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Die abgekühlte Abkochung wird schließlich dem Bad hinzugegeben. Bei Sitz- und Teilbädern sollte so verdünnt werden, dass 5 g Eichenrinde auf 1 L Wasser kommen. Auch hier beträgt die Anwendungsdauer maximal 2 bis 3 Wochen.
Eichenpräparate sollten nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden.
Durchfälle bei Säuglingen und Kleinkinder sollten grundsätzlich von einem Arzt behandelt werden.
Bei nässenden, großflächigen Ekzemen, Hautverletzungen und großflächigen Hautschäden sollten keine Vollbäder angewendet werden. Auch bei Herzinsuffizienz, Hypertonie und bei fieberhaften und infektiösen Erkrankung ist von einer Anwendung abzuraten.
Ebenfalls nicht angewendet werden dürfen Eichenpräparate bei Magen- und Darmblutungen, Bluthusten und Bluterbrechen.
Durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen kann die Eiche bei falscher Dosierung giftig sein. Dies äußert sich durch Magenreizungen, Schleimhautentzündungen und Erbrechen. Auch eine Schädigung der Nieren und der Leber ist nicht auszuschließen.
Äußerlich angewendet, können großflächige Hautschäden auftreten.
Die Wirksamkeit anderer, gleichzeitig eingenommener Medikamente kann durch die Einnahme von Eichenpräparaten vermindert werden.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.