Im menschlichen Körper laufen ununterbrochen Umbauprozesse ab. Stoffe wie Sauerstoff, Nahrung oder Hormone werden abgebaut, gebildet oder chemisch umgewandelt, damit der Organismus aufrechterhalten werden kann und Körperfunktionen reibungslos ablaufen können. Das Zusammenspiel dieser Ab- und Umbauvorgänge wird als Stoffwechsel bezeichnet. Stoffwechselvorgänge benötigen Energie um ausreichend funktionieren zu können. Diese Energie wird aus dem Zucker (Glukose) gewonnen.
Glukose (oder auch Dextrose) ist Traubenzucker und stellt für den Körper die wichtigste Energiequelle dar. Sie ist ein so genannter Einfachzucker (Monosaccharid) und gehört damit zur großen Gruppe der Kohlenhydrate. Der Traubenzucker wurde erstmals 1792 von Johann Tobias Lowitz in Weintrauben entdeckt. Sein Kollege Friedrich August Kekulé hielt den Begriff Dextrose (von Lateinisch „dexter"= rechts) für passender, da Traubenzucker die physikalische Eigenschaft besitzt, die Ebene von linear polarisiertem Licht nach rechts zu verdrehen.
Lebenswichtige Organe des Menschen, vor allem das Gehirn, beziehen ihre Energie fast ausschließlich aus Glukose. Auch die roten Blutkörperchen und das Nierenmark sind völlig auf Glucose zur Energiegewinnung angewiesen. Die Konzentration von Glukose im Blut wird als Blutzucker bezeichnet. Bei gesunden Menschen beträgt er im nüchternen Zustand etwa 70 bis 100mg/dl, das heißt etwa 0,1 Prozent. Nach den Mahlzeiten steigen diese Werte auf bis zu 160mg/dl an, sollten aber nach etwa zwei Stunden wieder abgesunken sein.
Alle Formen von Kohlenhydraten, die dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden, werden durch Verdauungsprozesse in Glukose umgewandelt. Diese kann dann im Zuge der Energiegewinnung vollständig zu Wasser und Kohlenstoffdioxid abgebaut werden.
Beispiele für kohlenhydratreiche Nahrungsbestandteile sind Kartoffeln, Brot, Reis, Nudeln und natürlich alle Formen von Süßigkeiten.
Kohlenhydrate bestehen aus aneinander gereihten Glukoseteilchen. Während Weißmehlprodukte, wie helle Brötchen oder Kekse, aus einfachen Zuckerketten bestehen, sind Vollkornprodukte eher komplex verzweigte Kohlenhydrate. Dies erklärt auch, warum der Körper für die Verdauung eines Körnerbrötchens mehr Zeit und Energie benötigt als für die Verwertung von Weißbrot. Sind die Kohlenhydrate durch die körpereigenen Verdauungsenzyme in Glukose zerlegt, kann diese über die Darmschleimhaut aufgenommen und verwertet werden.
Kann der Körper die Kohlenhydrate, die mit der Mahlzeit aufgenommen wurden, nicht gleich verwerten, wird die Glukose auch in Form von tierischer Stärke, dem Glykogen, gespeichert. Das meiste Glykogen wird in der Leber, ein Teil auch in der Muskulatur, angereichert. Sind alle Glykogenspeicher voll, kann die übrige Glukose auch in Fett umgewandelt und in den Fettzellen abgelagert werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.