Die Diagnose der Prostatahyperplasie gliedert sich in verschiedene Untersuchungsarme.
Neben der Anamnese (Befragung) ist die direkte körperliche Untersuchung durch den Arzt die erste diagnostische Maßnahme, die durchgeführt werden sollte. Die Anamnese zielt vor allem auf die Häufigkeit des Wasserlassens, Veränderungen in der letzten Zeit sowie Medikamente ab.
Die körperliche Untersuchung ist sehr wichtig für die weiterführende Behandlung. Die Prostata kann durch das Rektum hindurch getastet werden. Liegt eine schmerzfreie Vergrößerung der Drüse vor, so können entzündliche Prozesse fast ausgeschlossen werden. Um die Diagnose zu präzisieren kann ein transrektales Ultraschall (TRUS, Ultraschallmessung durch das Rektum) durchgeführt werden. Ein normales Ultraschall des Unterbauchs wird ergänzend angewendet, um einen Harnrückstau in die Nieren auszuschließen.
Das Blut kann zum einen auf typische Entzündungsparameter untersucht werden (um eine Entzündung auszuschließen), zum anderen kann die Konzentration des PSA (prostataspezifisches Antigen) gemessen werden, um Prostatakrebs möglichst sicher auszuschließen.
Bei unklarer Diagnose kann auch ein sehr kleiner Teil der Prostata entfernt werden, um ihn genauer zu untersuchen. Hierfür wird eine Stanz- oder eine Feinnadelbiopsie durch das Rektum hindurch durchgeführt.
Der Prostatakrebs ist eine ernstzunehmende Erkrankung, da er häufig nicht in der Prostata lokalisiert bleibt, sondern in andere (lebenswichtige) Organe metastasieren („streuen") kann. Auch beim Prostatakrebs ist die Prostata vergrößert, die Symptome können gleich sein. Eine genaue Abgrenzung kann nur im Labor getroffen werden. Dafür kann das Blut auf PSA getestet werden. Eine Erhöhung über einen gewissen Wert kann auf einen Tumor hinweisen. Letzte Sicherheit erhält man mit einem Biopsat aus der Vorsteherdrüse (Prostata). Es muss auf charakteristische Veränderungen hin überprüft werden.
Durch die typische Entzündungsreaktion (vermehrte Durchblutung und erhöhte Wasserdurchlässigkeit der Gefäße) schwillt die Prostata stark an. Sie behindert die Urinausscheidung in gleichem Maße wie die Prostatahyperplasie. Wichtigster Unterschied zwischen beiden ist der Schmerz. Er tritt hauptsächlich im Falle der Entzündung auf. Die Tastuntersuchung der Prostata ist bei einer Entzündung äußerst schmerzhaft.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.