Die Prostata — beziehungsweise Probleme damit — ist etwas, das man vermehrt mit älteren Herren in Verbindung bringt. Viele junge Männer wissen oft gar nicht, welche wichtige Rolle die Drüse auch für ihre Sexualität spielt. Denn gibt es Probleme mit der Prostata, dann kommt es mitunter nicht nur zu Inkontinenz, auch die Fruchtbarkeit kann darunter leiden. Entzündet sich der — auch Vorsteherdrüse genannte — Teil der männlichen Geschlechtsorgane, kann es im schlimmsten Fall sogar zu Krebs führen. Um das zu vermeiden, ist es sinnvoll, bereits in jungen Jahren darauf zu achten, die Prostata gesund zu halten und ab Mitte Vierzig das Vorsorgeangebot von Krankenkassen in Anspruch zu nehmen und zur Prostatauntersuchung zum Urologen zu gehen.
Bei vielen Männern wird die Prostata im Alter größer. Ist dies der Fall, drückt sie auf die Harnröhre und verursacht möglicherweise Beschwerden beim Wasserlassen. Der Urinstrahl kommt nicht mehr so fließend und langsamer. Bei jüngeren Männern kann es zu einer Entzündung (Prostatitis) kommen. Erste Anzeichen, dass die Gesundheit der Prostata angeschlagen ist, sind Schmerzen beim Wasserlassen oder der Ejakulation sowie häufiger Harndrang. Prostatakrebs ist die häufigste Tumorart bei Männern, pro Jahr erkranken etwa 70.000 Männer in Deutschland daran.
Um den aktuellen Gesundheitszustand der eigenen Prostata zu erfahren und sich darüber ein erstes Bild zu machen, ist es möglich, einen Prostata Test zu machen.
Neben Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Samenblasen gehört auch die Prostata zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Bei der Vorsteherdrüse handelt es sich um eine feste Kapsel, in der sich Drüsen, Bindegewebe und Muskelfasern befinden und die etwa 30 Prozent der Samenflüssigkeit produziert. Das kastaniengroße Organ sitzt unterhalb der Harnblase und umschließt den Anfang der Harnröhre, ihre Rückseite grenzt an den Darm. Sie zieht sich beim Orgasmus zusammen und sorgt dafür, dass das Ejakulat nach außen gestoßen wird.
Es gibt einige klinische Beobachtungen, die darauf hindeuten, dass auch Frauen so etwas Ähnliches wie eine Prostata haben. Das weißliche Drüsensekret, das bei einigen Frauen rund um den Orgasmus abgegeben werden kann, wird in den Skene-Drüsen (Glandula paraurethrales) gebildet. Diese werden daher mitunter auch als weibliche Prostata bezeichnet.
Von außen ertastet liegt die Prostata beim Mann zwischen Anus und Hoden, hinter dem Damm. Leichter lässt sich das Organ innerlich mit den Fingern ertasten — wenige Zentimeter hinter dem After kann man die kleine Kugel fühlen. Die Prostata spielt eine wichtige Rolle im Rahmen der Fruchtbarkeit, da sie einen Teil der Samenflüssigkeit produziert, die die Spermien transportiert. Sie regelt zudem Blasenentleerung und Samenerguss und sorgt dafür, dass zwischen beidem umgeschaltet werden kann. Auch beim Orgasmus kann die Prostata eine wichtige Rolle spielen, denn um sie herum verlaufen sehr viele Nervenfasern. Ihre Stimulation führt dazu, dass sich die Beckenmuskulatur zusammenzieht, was das Gefühl beim Samenerguss intensiviert. Die Prostata wird daher auch als männlicher G-Punkt bezeichnet.
Für die Gesundheit der Prostata gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die sich negativ auswirken können. Dazu gehört beispielsweise das Alter, erbliche Faktoren oder sexuell übertragbare Krankheiten. Allerdings gibt es Möglichkeiten, diesen entgegenzuwirken.
Beispielsweise der asiatischen Bevölkerung scheint es gut zu gelingen, mit der Ernährung die Prostata gesund zu halten. Wissenschaftler vermuten, dass das unter anderem an der Ernährung in diesen Kulturkreisen liegt, die oftmals reich an Ballaststoffen ist und viele gesunde pflanzliche Fette enthält. Am besten achten Sie daher auf folgende Punkte:
Eine gute Durchblutung sorgt für eine bessere Verteilung von Nährstoffen und Sauerstoff im Körper. Auch die Prostata kann davon profitieren. In erster Linie spielt in dieser Hinsicht Bewegung eine große Rolle sowie das Vermeiden von zu viel sitzender Tätigkeit, im Auto, im Büro oder auch auf dem Fahrrad. Spezielle Fahrradsättel sollen dem entgegenwirken.
Eine gesunde Lebensweise kann vieles verhindern — vollständigen Schutz kann sie aber auch nicht immer bieten. Damit Veränderungen an der Prostata früh genug erkannt werden, sollten Männer ab 45 Jahren die Früherkennungsuntersuchungen, die die Krankenkassen anbieten, wahrnehmen. Mithilfe der notwendigen Tastuntersuchung können Vergrößerungen oder Entzündungen früh genug diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass gemäßigter Genuss von Rotwein das Risiko senken kann, an Prostatakrebs zu erkranken. Man spricht hier von einem leicht schützenden Effekt. Die Forscher untersuchen jetzt, welcher der Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sein könnte und haben dabei die Polyphenole im Blick. Grundsätzlich allerdings ist von Alkohol und anderen Genussgiften eher abzuraten, denn ein Zuviel fördert die Krebsentstehung.
Beckenbodentraining kennen die meisten Menschen nur im Zusammenhang mit der Nachsorge von Geburten oder mit Inkontinenz bei Frauen. Aber auch Männer haben einen Beckenboden, den Sie trainieren können. Die entsprechenden Übungen können sowohl im Liegen, im Sitzen als auch im Stehen gemacht werden. So sorgen Männer nicht nur für die Gesundheit ihrer Prostata, sondern beugen auch Inkontinenz und Erektionsstörungen vor.
Letzte Aktualisierung am 19.09.2023.