Bakterien werden, anders als Viren, zu den Lebewesen gezählt, da sie sich auch außerhalb von menschlichen Zellen vermehren können. Eine Sonderform der Bakterien stellen die Chlamydien dar. Sie können sich nur innerhalb einer Wirtszelle vermehren, zählen aber trotzdem zu den Bakterien. Die Infektion einer Zelle läuft immer auf die gleiche Weise ab. Die Chlamydien heften sich als winzige Elemantarkörperchen (ca. 0.2 µm Durchmesser) an die Zelle, von der sie dann aufgenommen (phagozytiert) werden. In der Zelle wandeln sie sich zu Initialkörperchen um und vermehren sich. Nach zwei bis drei Tagen geht die Wirtszelle zugrunde und die entstandenen Chlamydien werden freigesetzt. Für den Menschen sind vor allem drei verschiedene Chlamydienstämme wichtig, die Chlamydia trachomatis, pneumoniae und psittaci. Geschlechtskrankheiten werden vor allem durch die Chlamydia trachomatis ausgelöst. Diese Chlamydien-Gattung wird, je nach Krankheit, die sie auslösen, in zwei verschiedene Gruppen unterteilt, nämlich „trachoma" und „lymphogranuloma venereum". Die Erkrankung Lymphogranuloma venereum ist eine meldepflichtige Erkrankung, sie tritt jedoch selten auf.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.