Die Behandlung von Sehstörungen kann je nach Diagnose sehr unterschiedlich sein und ist nicht unbedingt nur Sache des Augenarztes.
Bei Einschränkungen des Sehvermögens, die aufgrund von Durchblutungsstörungen des Gehirns oder der Netzhaut entstehen, muss versucht werden, die erkrankten Gefäße offen zu halten. Bei größeren Arterien ist es möglich, einen Stent (feines Drahtröhrchen) einzusetzen oder das Gefäß mit einer speziellen Technik zu weiten. Dies soll die uneingeschränkte Durchblutung ermöglichen. Zusätzlich muss durch Medikamente verhindert werden, dass die ohnehin schon engen Gefäße durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) völlig verschlossen werden.
Entzündungen des Sehnerven oder anderer Bestandteile des Auges können mit Antibiotika behandelt werden, sofern die Entzündung durch Bakterien verursacht ist. Auch das Einspritzen des Entzündungshemmers Cortison an die entsprechende Stelle ist möglich.
Blutungen im Auge müssen meist operativ gestoppt und das ausgetretene Blut aus dem Auge entfernt werden.
Bei einem Glaukom (grüner Star) ist es wichtig, mit Medikamenten den Augendruck zu senken. Am besten sollte dies geschehen, noch bevor Schäden an der Netzhaut oder dem Sehnerven auftreten. Diese Erkrankung erfordert eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt.
Eine Netzhautablösung muss in einer Operation korrigiert werden. Dabei wird meist der Augapfel von außen so geformt, dass er wieder Kontakt zur Netzhaut hat. Sie kann auch durch einen Laser wieder fixiert werden.
Migräne ist eine häufige Erkrankung und kann mit verschiedenen Medikamenten therapiert werden. Dabei kommen nicht nur Schmerzmittel sondern auch Mittel gegen Übelkeit und andere im Gehirn wirksame Medikamente zum Einsatz.
Ist das Sehvermögen durch eine Trübung der Augenlinse (Katarakt, grauer Star) eingeschränkt, kann die Linse entfernt und durch eine neue Kunstlinse ersetzt werden.
Bei Trübungen des Glaskörpers kann ein Teil der Glaskörperflüssigkeit entfernt und durch beispielsweise spezielles Öl ersetzt werden.
Doppelbilder und Sehstörungen die durch Schielen entstehen, können ebenfalls operativ behandelt werden. Dabei werden die Augenmuskeln so korrigiert, dass sich die Augen wieder in der richtigen Position befinden und die optischen Achsen wieder parallel verlaufen.
Sehfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit können durch entsprechend angepasst Brillen oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden.