Sputum ist das Sekret, das in den Bronchien gebildet wird und vor allem durch Husten in den Mund gelangt. Bei manchen Erkrankungen, wie Bronchitis, Lungenentzündung und Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), zeigen sich Auffälligkeiten im Sputum. Daher kann eine Sputum-Untersuchung bei Patienten mit bestimmten Symptomen oder bei Erkrankungen zur Diagnostik wichtig sein. Der Patient gibt das Sputum ab, welches dann im Labor auf Krankheitserreger, Zellen und weitere Faktoren analysiert wird. Eine Sputum-Untersuchung wird manchmal, nicht ganz korrekt, auch als Speicheluntersuchung bezeichnet.
Die Untersuchung des Bronchialschleims (Sputum) kann vorgenommen werden, um die Ursache für Symptome, insbesondere Husten, zu ergründen. Sie kann auch der Diagnostik bei bereits bekannten Erkrankungen dienen.
Bei einer Lungenentzündung (Pneumonie) beziehungsweise entzündlichen Herden in der Lunge, oder bei einer Entzündung der Bronchien (Bronchitis) kann ergründet werden, welcher Krankheitserreger dafür verantwortlich ist. So kann ein Nachweis von Bakterien, darunter auch Tuberkulose, aber auch von Pilzen und unter Umständen von Viren gelingen.
Anhand von Zellen im Sputum kann Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) erkannt werden. Daher wird die Sputum-Untersuchung manchmal beim Verdacht auf die Krebserkrankung oder als Vorsorgeuntersuchung (Screening) vorgenommen, insbesondere bei Rauchern oder bei Menschen, die berufsmäßig mit Asbest in Kontakt gekommen sind.
Durch die Zusammensetzung des Sputums lässt sich des Weiteren abschätzen, ob andere Erkrankungen wie Asthma, Lungenembolie (Verschluss eines Blutgefäßes der Lunge), Bronchiektasen (krankhafte Erweiterung der Bronchien) oder Fremdkörper vorliegen.
Der Patient muss eine Probe von Sputum (Bronchialschleim) abgeben, um es für die Untersuchung zur Verfügung zu stellen. Bereits der behandelnde Arzt kann durch die Färbung und Konsistenz des Sputums grob beurteilen, ob Erkrankungen vorliegen könnten. Im Labor erfolgt eine genaue Untersuchung der Sputumprobe. Wichtig ist hierbei die mikroskopische Betrachtung des Sekrets, nachdem es mit speziellen Mitteln angefärbt wurde. Unter dem Mikroskop können Krankheitserreger und Zellen auffällig werden. Es kann beim Verdacht auf eine Infektion versucht werden, Bakterien oder andere Keime anzuzüchten. Bisweilen sind weitere, spezielle Laboruntersuchungen am Sputum notwendig, etwa mittels der so genannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR).
Vor der Abgabe von Sputum muss der Patient normalerweise seine Zähne putzen und den Mund gründlich mit klarem Wasser ausspülen. Die Sputumgewinnung sollte am frühen Morgen, am besten mit dem ersten Sputum des Tages, erfolgen. Sputum, also Sekret aus den Bronchien, sollte nicht mit Speichel verwechselt werden.
Wird eine Sputum-Untersuchung als Früherkennungsmaßnahme zum Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) vorgenommen, so werden die Kosten von der Krankenversicherung in aller Regel nicht übernommen. Der Patient sollte sich über den Nutzen einer solchen Untersuchung informieren, da das Ergebnis oft keine sichere Aussage zulässt.
Nach dem Zähneputzen und Mundausspülen atmet der Patient einige Male kräftig ein und aus und hustet dann, so dass Sputum (Bronchialsekret) aus den Bronchien in den Mund gelangt. Sollte dies nicht erfolgreich sein, so kann mit dem Inhalieren von Salzlösung oder der Gabe eines Schleimlösers nachgeholfen werden. Das Sputum wird in ein Probengefäß abgegeben, das dann verschlossen wird und dem Arzt übergeben wird. Dieser sendet es an ein Labor weiter, in dem die Sputum-Untersuchung mit verschiedenen Methoden erfolgt.
Komplikationen treten im Rahmen einer Sputum-Abgabe nicht auf.
Sputum (Bronchialsekret) kann auch bei einer Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) gewonnen werden und dann ebenfalls im Labor untersucht werden. Eine Diagnose von Erkrankungen der Lungen oder Bronchien ist aber auch mit diversen weiteren Methoden möglich. Dazu gehören schon die klinische Untersuchung, das Abhorchen der Lunge, die Blutentnahme, die Beurteilung in der Bronchoskopie sowie bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie (CT).
Letzte Aktualisierung am 24.09.2021.