Man kann den Verlauf der Pertussis-Infektion in 3 Stadien einteilen:
Nach einer Inkubationszeit von 7-14 Tagen beginnt die Erkrankung zunächst im
- Stadium catarrhale. Diese Phase dauert ein bis zwei Wochen an. In dieser Zeit haben die Betroffenen Fieber, Schnupfen, Bindehautentzündung, Husten und sind sehr ansteckend für Andere.
- Stadium convulsivum: Dieses Stadium der Erkrankung kann bis zu sechs Wochen anhalten. Meistens fällt das Fieber langsam wieder ab, stattdessen entwickelt sich ein sogenannter Stakkatohusten. Die Kinder haben Hustenattacken, die häufig nachts auftreten und eine starke Luftnot hervorrufen. Während dieser Attacken verfärbt sich das Gesicht zunächst rot, dann werden die Kinder blau. Sie atmen unter großer Anstrengung laut ziehend ein und müssen daraufhin meistens einen zähen Schleim herauswürgen. Oft verursacht dieses Würgen zusätzlich Erbrechen von Mageninhalt. Durch das Würgen und den erhöhten Druck im Brustraum kann es zu Einblutungen im Auge und in der Haut kommen (Petechien).
Bei jungen Säuglingen entwickelt sich im Laufe dieses Stadiums oft nur eine uncharakteristische Luftnot, die Hustenanfälle bleiben meist aus. Stattdessen entwickeln sich Erstickungsanfälle, die bis hin zu lebensbedrohlichen Atemstillständen führen können.
- Stadium decrementi: Die Anzahl und die Intensität der Hustenanfälle nehmen in dieser Phase, die auch als Erholungsstadium bezeichnet wird, langsam wieder ab und werden auch nicht mehr von Erbrechen begleitet. In einem Zeitraum von zwei bis vier Wochen bildet sich die Erkrankung allmählich wieder zurück.
Jedoch können sich im Verlauf der Keuchhusten-Infektion Komplikationen entwickeln, die beispielsweise durch eine zweite Infektion mit einem weiteren Bakterium entstehen können (bakterielle Sekundärinfektion). Diese entwickelt sich, weil das Immunsystem der Betroffenen durch die Erkrankung mit Pertussis und den langen Verlauf so geschwächt ist, dass eine weitere Erkrankung hinzukommen kann. Sie wird oft durch Bakterien wie Haemophilus influenza oder Pneumokkken verursacht. Diese Erreger sind in der Lage, bei Erkrankten Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen auszulösen. In schweren Fällen kann die Lungenentzündung in ein akutes Lungenversagen übergehen.
2-4% der an Keuchhusten erkrankten Kinder entwickeln außerdem im Laufe der Erkrankung Krampfanfälle, 0,5% sogar eine dauerhafte Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie). Säuglinge, die an Pertussis erkranken, sind am anfälligsten für solche Komplikationen.
In 0,1% der Fälle verläuft die Keuchhusten-Erkrankung tödlich. Dies betrifft ebenfalls meist Säuglinge.