Da die Poliomyelitis eine Erkrankung ist, die durch Viren ausgelöst wird, gibt es keine Therapie, die die Ursache der Krankheit beseitigt. Es können deshalb nur die Symptome gelindert werden. Das Kind sollte in jedem Fall Bettruhe einhalten, außerdem kann eine physikalische Therapie eingeleitet werden, dazu zählen Wärmetherapie sowie eine Verabreichung von UV- oder Infrarotlicht oder Massagen der betroffenen Körperregionen.
Gegen die Schmerzen können antientzündliche Medikamente oder Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden.
Bei Verdacht auf das Vorliegen einer bulbären Verlaufsform sollte das Kind in jedem Fall intensivmedizinisch überwacht werden.
Um der Erkrankung prophylaktisch vorzubeugen, sodass es gar nicht erst zu einer Infektion kommen kann, existiert eine Impfung, die von der STIKO (ständige Impfkomission) für alle Kinder unter 18 Jahren empfohlen wird.
Die Grundimmunisierung findet meist im Säuglingsalter zusammen mit anderen Impfungen statt. Sie wird in einer Kombinationsimpfung mit Keuchhusten, Hepatitis, Haemophilus influenza, Pneumokokken und Meningogokken empfohlen und muss zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr aufgefrischt werden.
Diese Impfung wurde schon 1962 durchgeführt, ist aber zunächst als sogenannte Schluckimpfung mit abgeschwächten Polio-Erregern verabreicht worden. Diese Art der Impfung bring jedoch den Nachteil mit sich, das die geimpften Personen die abgeschwächten Viren, die sich trotzdem vermehren können, mit dem Stuhl ausscheiden. So könnte das Virus auf nicht geimpfte Personen durch Schmierinfektionen übertreten (Impfpoliomyelitis). Es wurde dann diskutiert, ob für die ungeimpften Personen dann möglicherweise die Gefahr einer Erkrankung besteht, oder ob diese lediglich ebenfalls immun gegen Poliomyelitis werden.
Seit 1998 erfolgt die Impfung deshalb mit einem Todimpfstoff, der sich nicht mehr vermehren kann. Dieser wird auch nicht mehr geschluckt, sondern gespritzt. Er schützt jedoch im Vergleich zur Schluckimpfung nicht vollständig sondern verursacht nur eine Immunität von 80% bei Typ I und II, bei Typ III beträgt der Impfschutz sogar nur 80%.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.