Pflanzenname Deutsch (Latein): Bärlauch (Allium ursinum)
Bärenlauch, Hexenzwiebel, Wilder Lauch, Ramsen, Waldknoblauch, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Zigeunerlauch, Judenzwiebel, Latschenknofel, Waldherre, Wurmlauch
Die Heimat des Bärlauchs ist Europa und Nordasien. Er wächst bevorzugt an schattigen, feuchten Standorten mit humosen, lockeren Lehmböden. Er kann hauptsächlich in Auen und Auenwäldern gefunden werden.
Der mehrjährige Bärlauch ist eine krautige Pflanze mit knoblauchartigem Geruch. Aus der zwiebelartigen Wurzel sprießt der gerade, aufrechte Stängel. Er kann eine Wuchshöhe von 20 bis 50 cm erreichen.
Die grundständigen Blätter sind lanzettförmig und spitz zulaufend.
Bärlauch bildet weiße, sternenförmige Blüten mit 6 Blütenblättern. Sie sitzen endständig an den Stängeln und sind in Dolden angeordnet.
Die Hauptwirkstoffe des Bärlauchs sind die verschiedenen Schwefelverbindungen im ätherischen Öl. Zu ihnen gehören Divinylsulfid, Dimethylthiosulfonat und Methylcysteinsulfoxid.
Außerdem enthält Bärlauch Ascorbinsäure (Vitamin C), Alliciin, Mineralstoffe (Eisen, Magnesium, Mangan), Biokatalysatoren, Lauchöl, Fructosane und Flavonoide.
Bärlauch wirkt appetitanregend und kann bei Verdauungsbeschwerden, wie Durchfall, Appetitlosigkeit und Blähungen verwendet werden.
Er kann ähnlich wie der Knoblauch zur Vorbeugung von Arteriosklerose, Bluthochdruck und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden.
Dem Bärlauch wird eine antibiotische Wirkung zugesprochen.
In der Volksmedizin findet er Anwendung bei Fieber, Bronchitis, Asthma, Rheuma und Frühjahrsmüdigkeit.
Auch bei Arterienverkalkung, Magen-Darm-Katarrhen, Tinnitus und Herzrhythmusstörung wird Bärlauch traditionell angewendet.
Bärlauch wird frisch als Gewürz verwendet, etwa im Kräuterquark, in Kräuterbutter, Pesto oder als Garnierung.
In der Apotheke erhältliche Produkte wie Frischpflanzensäfte, Kapseln und Tabletten werden gemäß der Packungsbeilage verwendet.
Frischer Bärlauch steht im Verdacht abtreibend zu wirken und sollte daher nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Auch während der Stillzeit sollte er nicht eingesetzt werden, da die Inhaltsstoffe in die Muttermilch übergehen und beim Säugling Blähungen auslösen können.
Es besteht Verwechslungsgefahr mit der Herbstzeitlose, dem Maiglöckchen und dem gefleckten Aronstab, die äußerst giftig sind.
Bei übermäßigem Verzehr kann Bärlauch den Magen-Darm-Trakt reizen.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.