Pflanzenname Deutsch (Latein): Gemeiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Ackermennig, Ackerkraut, Fünffingerkraut, Leberklette, Griechisches Leberkraut, Schafklette, Sängerkraut, Beerkraut, Ackermännchen, Bubenläuse, Bruchkraut, Kaisertee
Der Odermennig ist auf der nördlichen Erdhälfte verbreitet und kann in Nord- und Mitteleuropa, sowie im gemäßigten Asien und in Nordamerika gefunden werden.
Er wächst bevorzugt an sonnigen, nur leicht schattigen Standorten mit sauren Böden. So kommt er auf Magerwiesen und an Waldrändern bis in die mittleren Gebirgslagen vor.
Der Odermennig ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sein aufrechter, behaarter Stängel kann bis zu 1 m hoch wachsen.
An ihm sind die Blätter wechselständig angeordnet. Sie sind unterbrochen gefiedert, gezähnt und an der Unterseite behaart.
Endständig sitzen die ährenartigen Blütenstände, die gelbe Tellerblüten tragen. Aus diesen entwickeln sich stachelige, klettenartige Samen.
Hauptwirkstoffe des Odermennigs sind die Catechingerbstoffe.
Außerdem enthält die Pflanze Bitterstoffe, ätherisches Öl, Flavonoide, Triterpene, Kieselsäure und Polysaccharide (Mehrfachzucker).
Der Odermennig hat eine harntreibende Wirkung und kann deshalb bei Blasenentzündungen eingesetzt werden.
Außerdem wirkt er adstringierend (zusammenziehend) und antimikrobiell. Dies kann bei Entzündungen, kleinen Wunden und Erkrankungen im Mund- und Rachenraum genutzt werden.
Die Pflanze kann auch bei nicht spezifischen, leichten Durchfallerkrankungen angewendet werden.
Nicht gesichert ist die cholagoge (galletreibend) Wirkung von Odermennig. In der Volksmedizin wird er auch bei Hämorrhoiden und Würmern verwendet.
Innerlich wird Odermennig als Tee, beispielsweise bei Blasenentzündung, angewendet. Es werden dafür 1 ½ Teelöffel (etwa 1,5 g) Kraut mit 150 mL kochendem Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Danach wird abgeseiht. Es werden 2 bis 4 Mal täglich eine Tasse Tee getrunken. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann damit auch gespült oder gegurgelt werden.
Bei kleinen Wunden und Entzündungen kann Odermennig äußerlich angewendet werden. Dafür werden 10 g Odermennigkraut mit 100 mL kaltem Wasser angesetzt, kurz aufgekocht und anschließend abgeseiht. Mit dem Sud werden mehrmals täglich Umschläge gemacht.
Treten Durchfälle bei Säuglingen und Kleinkindern auf, sollten diese umgehend von einem Arzt behandelt werden.
Halten Durchfälle länger als 2 Tage an, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Wird Odermennig in größeren Mengen eingenommen, können Verdauungsbeschwerden auftreten.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.