Pflanzenname Deutsch (Latein): Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)
Silberkerze, Wangenkraut, Wanzenkraut, Amerikanische Schlangenwurzel, Schwarze Schlangenwurzel, Wilde Schlangenwurzel, Amerikanisches Christophskraut, Hohes Christophskraut, Staudiges Christophskraut, Frauenwurzel, Klapperschlangenkraut, Schwindsuchtwurzel, Traubenförmige Schwarzwurz
Die Traubensilberkerze stammt ursprünglich aus Kanada und der nordöstlichen USA. Sie bevorzugt beschattete Standorte und kommt bis in Höhenlagen von 1500 m über NN vor.
Die Traubensilberkerze ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zu der Familie der Hahnenfußgewächse gehört. Sie überwintert mit ihrem Wurzelstock und kann eine Wuchshöhe von 2 bis 2,5 m erreichen. Ihr Stängel ist aufrecht und glatt. An ihm befinden sich die großen, gestielten, zwei- bis dreifach gefiederten Laubblätter. Die einzelnen Fiederblätter sind spitz und tief gesägt.
Endständig am Stängel sitzen die langen, schmalen Blütenstände. Diese bestehen aus mehreren traubigen Teilblütenständen, die von den kleinen, weißlichen Blüten gebildet werden. Die Traubensilberkerze bildet derbe, lederartige, eiförmige Kapseln, in denen sich zahlreiche, flache, braune Samen befinden. Das Geräusch, das diese Kapseln im Wind machen, erinnert an eine Klapperschlange und gibt der Pflanze vermutlich auch den Namen „Schlangenwurzel" bzw. „Klapperschlangenkraut".
Wirksame Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze sind tetracyclische Triterpenglycoside (Actaein, Cimicifugosid), Isoflavone (Formononetin) und Phenolcarbonsäuren. Außerdem sind auch Gerbstoffe (Gallotannine), Isoferulasäure, Salicylsäure (Vorstufe des Aspirins), Harze (Cimicifugin) und Bitterstoffe (Racemosin) enthalten.
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besitzt die Traubensilberkerze eine östrogenähnliche Wirkung. Aus diesem Grund wird sie bei Menstruationsbeschwerden, prämenstruellen Beschwerden (PMS) und Wechseljahresbeschwerden und den damit verbundenen Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen eingesetzt.
In der Volksmedizin zählen Bluthochdruck, Chorea (Veitstanz), Krämpfe, depressive Verstimmung, Muskelschmerzen, nervöse Erregung und Osteoporose zu den Anwendungsgebieten der Traubensilberkerze. Ihre Wirkung bei Rheuma, Schwindel, Tinnitus, Übergewicht, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Husten, Gallenkolik, Fieber und Bronchitis ist ebenfalls nicht belegt.
Die Anwendung der Traubensilberkerze erfolgt innerlich. Es werden Extrakte mit 40 bis 60 Prozent Ethanol verwendet. Die Tagesdosis beträgt min. 40 mg des Pflanzenmaterials. Eine Verwendung als Tee ist nicht üblich, da auf diese Weise nicht die wirksamen, fettlöslichen Inhaltsstoffe erhalten werden können.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte die Traubensilberkerze nicht angewendet werden.
Bei hormonsensitiven Erkrankungen (z.B. Brust-, Uterus-, Eierstockkrebs, Endometriose, Myome) ist von einer Verwendung der Pflanze abzuraten.
Traubensilberkerzenpräparate sollten nicht länger als 6 Monate eingenommen werden.
Gelegentlich können Magen- und Darmbeschwerden auftreten. Es kann zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Brustschwellungen und Gewichtszunahme kommen.
Die Traubensilberkerze kann Leberschäden verursachen. Diese äußern sich durch Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbfärbung von Haut und Augen oder schwere Bauchbeschwerden mit Übelkeit, Erbrechen und dunklem Urin. In diesem Fall muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.