Die Erkältung ist eine Infektion der oberen Luftwege, die durch Viren verursacht wird. Sie gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten des Menschen, die pro Jahr drei- bis viermal auftreten kann. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten ist die Gefahr der Ansteckung sehr groß, da die Temperaturen draußen sinken und die Menschen sich in schlecht belüfteten und überheizten Räumen aufhalten.
Die Erkrankung verläuft in der Regel eine Woche und ist relativ harmlos. Treten neben der Erkältung keine weiteren Krankheiten auf, ist das Durchstehen dieses Infektes für den Körper eigentlich ganz gut, da durch diesen Zustand das Immunsystem geschult wird. In Deutschland gehören die Erkältung und die Grippe zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten. Wichtig ist hier die Unterscheidung zwischen einer Erkältung und einer Grippe, denn eine Erkältung ist keine Grippe! Obwohl sie am Anfang ähnliche Symptome aufweisen, verläuft die Grippe viel schwerer und kann sogar tödlich enden.
Ursache für die Entstehung von Erkältungen und grippalen Infekten sind Viren. Es sind mittlerweile 200 Virenarten bekannt, die eine Erkältung auslösen können. Die bekanntesten und häufigsten Auslöser der Erkältung sind die so genannten Rhinoviren (verursachen 40 Prozent aller Erkältungen). Weitere Auslöser sind die Coronaviren (10 Prozent), sowie Adenoviren, Respiratory-Syncytial-Viren, Parainfluenza- und Influenzaviren, wobei die letzten beiden auch Auslöser der Grippe sind.
Viren befallen in erster Linie die Schleimhaut des Nasen- und Rachenraums und vermehren sich dort, sie können sich von dort aus dann bis zu den Bronchien und Nasennebenhöhlen ausbreiten und diese infizieren. Die Ausbreitung der Erkältung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, d.h. Niesen, Husten, Schnäuzen und sogar Sprechen können die Krankheit auf andere übertragen.
Nach einer Ansteckung dauert es mindestens zwei bis fünf Tage bis die Krankheit ausbricht (Inkubationszeit). Insbesondere an den Fingern, Händen, Taschentüchern und anderen kontaminierten Gegenständen sind die Viren noch weitere zwei Stunden aktiv, so dass die Gefahr der Ansteckung bei unzureichender Händehygiene um das 2-3 fache erhöht ist.
Viren aktivieren gleichzeitig durch das Eindringen in den Körper die Abwehr und das Immunsystem beginnt sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Ist das Immunsystem überfordert, treten die typischen Beschwerden einer Erkältung auf, beginnend mit einer Rötung und Schwellung der Schleimhäute in Nase- und Rachenraum. Die Einnistung in die Schleimhaut ist unter anderem abhängig von der momentanen Belastung und körperlichen Situation der Betroffenen.
Zu den starken Immunstressoren zählen unter anderem eine Unterkühlung, klimatisierte und beheizte Räume, hoher Alkohol- und Nikotinkonsum sowie schlechte Lebensgewohnheiten. Durch eine schwere Erkältung können schließlich Bakterien in die Schleimhaut der Atemwege eindringen und zu Entzündungsherden der oberen und unteren Atemwege führen, die dann auch als bakterielle Sekundärinfektion oder Superinfektion beschrieben wird (verursachen auch Nasennebenhöhlenentzündungen und Bronchitis).
Erkältung und Grippe müssen voneinander strikt unterschieden werden. Die Beschwerden sind sich zwar ähnlich, aber sie werden durch unterschiedliche Viren verursacht. Hauptsächliche Verursacher der echten Grippe sind drei Virentypen, die Influenza A, B und C. Die Grippe (echte Grippe, Influenza) ist eine seuchenartige Viruserkrankung, die zu lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen führen kann.
Hat man sich einmal mit dem Virus angesteckt, kommt es im Körper zu einer massenhaften Vermehrung der Viren in den infizierten Zellen. Die Schleimproduktion wird angeregt, die Schleimhäute schwellen an und es kommt primär zur Rötung. Innerhalb weniger Tage bricht die Erkältung schließlich aus. Mit Ausbruch der Erkältung treten darauf weitere Symptome wie Kopfweh, Gliederschmerzen, eine laufende Nasen sowie ein kratzen im Hals auf.
Die Betroffenen fühlen sich insgesamt schwach, haben keinen Appetit und fiebern. In der Regel sind diese Beschwerden innerhalb von drei bis fünf Tagen abgeklungen, doch wenn man Pech hat können sie bis zu zehn Tagen anhalten. Die Symptome für eine Erkältung und Grippe sind sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in ihrer Intensität und Dauer. Im folgenden sind die wichtigsten Beschwerden im Vergleich aufgelistet:
Symptome | Influenza | Grippaler Infekt |
---|---|---|
Krankheitsbeginn | Schlagartiger Beginn mit rascher Verschlechterung | Langsamer, schleichender Beginn mit allmählicher Verschlechterung |
Krankheitsdauer | 1 bis 2 Wochen, für die vollständige Genesung können mehrere Monate erforderlich sein | 7 bis 10 Tage |
Fieber | Hohes Fieber bis 41 °C, Schüttelfrost, Schweißausbruch | Selten, geringe Temperaturerhöhung bis auf 38 °C |
Muskel- und Gliederschmerzen | Starke Schmerzen | Schlapp |
Kopfschmerzen | Stark bohren, charakteristisch für die Grippe | Leicht und dumpf |
Brustschmerzen, Atemnot | Häufig, hält mehrere Tage an | Selten |
Halsschmerzen | Starke Schmerzen und Schluckbeschwerden | Kratzen im Hals |
Husten | Trockener, unproduktiver Husten, oft schmerzhaft | Geringer Hustenreiz |
Schnupfen | Manchmal | Typische Begleiterscheinung, verstopfte und/oder laufende Nase |
Müdigkeit, Abgeschlagenheit | Schwere, bis zu 2 bis 3 Wochen andauernde Erschöpfung | Nur in geringem Maße |
Die Diagnose einer Erkältung lässt sich aufgrund der geschilderten Beschwerden und der körperlichen Untersuchung relativ gut stellen. Bei der klinischen Untersuchung sind die laufende Nase, sowie gerötete Nasen- und Rachenschleimhäute gut zu beobachten. Bei einem untypischen Verlauf sollte man gegebenenfalls weiterführende Diagnostik betreiben um eventuell andere bestehende Krankheiten auszuschließen. In der Regel treten die Beschwerden bei einer Erkältung so minimal auf, dass die Patienten keinen Arzt aufsuchen brauchen.
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden aufweisen können, wie eine Erkältung. In erster Linie muss man an folgende Krankheiten denken:
Letzte Aktualisierung am 05.10.2021.