Die Wechseljahre werden von vielen Frauen in den westlichen Industrienationen mit Argwöhnen erwartet. Häufige Nachfragen sind Fragen bezüglich der allgemeinen Gesundheit, der Sexualität und den sogenannten Wechseljahresbeschwerden. Gerne werden Informationen durch das Fernsehen, den Arzt oder die Freundin vermittelt.
Oft wird „vergessen" dass es sich bei den Wechseljahren nicht um einen chronischen Östrogenmangel oder die Folgen eines defizitären Organs handelt sondern um einen natürlichen Prozess. Interessant ist auch wie Frauen je nach Kultur und Region mit den Wechseljahren umgehen.
Japanerinnen leiden weniger unter Hitzewallungen, in bestimmten Kulturen wie in afrikanischen steigt das gesellschaftliche Ansehen mit dem Eintreten der Wechseljahre um ein Vielfaches. Wechseljahresbeschwerden können meist erfolgreich medikamentös bekämpft werden und die Tatsache, dass regelbedingte Beschwerden wegfallen, kann auch einen Grund für das Begrüßen der Wechseljahre darstellen.
Mit dem Begriff Wechseljahre (Klimakterium) wird die Übergangszeit zwischen der vollen Geschlechtsreife und der hormonellen Ruhe der Eierstöcke, dem Senium, bezeichnet. Die Wechseljahre treten vom 45. bis 70. Lebensjahr auf und betragen durchschnittlich 10 Jahre.
In dieser Zeit findet die letzte Regelblutung, die Menopause, statt. Das mittlere Alter in dem die Menopause auftritt, ist 52 Jahre.
Das Klimakterium wird in eine Zeit vor der letzten Regel, Prämenopause, einer Phase in der die letzte Regelblutung fällt, Perimenopause und der Phase nach der letzten Regel, der Postmenopause, eingeteilt.
Hormonell ist das Klimakterium durch die nachlassende Funktion der Eierstöcke (Ovarien) gekennzeichnet. Der Eisprung findet immer weniger häufig statt, dadurch sinkt die Östrogenproduktion. Außerdem sinken der Progesteron und Inhibinspiegel. Die negative Rückkopplung, die die Gonadotropinausschüttung (LH, FSH) supprimiert, bleibt aus, dadurch steigt der LH-, FSH-Spiegel an.
Zunächst reagieren die Eierstöcke vermehrt mit einer relativen Überproduktion von Östrogen. Die Ovarien reagieren aber zunehmend weniger auf die follikelstimulierenden Hormone, der Östrogenspiegel sinkt. Der Androgenspiegel steigt dagegen in Relation an.
Nach der WHO (1994) ist die Menopause die letzte Regelblutung auf die eine amenorrhoische Phase (Amenorrhoe bedeutet Ausbleiben der Regelblutung) von mind. 12 Monaten folgt. Die Menopause lässt sich also erst „im Nachhinein" feststellen. Sie tritt durchschnittlich mit 52 Jahren auf. Rauchen und Kinderlosigkeit können das Eintrittsalter nach vorne verlagern.
Die Phase der Prämenopause beträgt etwa vier bis sieben Jahre. Sie ist durch eine Abnahme der Anzahl der Regelblutungen gekennzeichnet. Es können Zyklusstörungen in Form von unregelmäßigen Blutungen, veränderter Periodendauer und Zwischenblutungen auftreten. Zwischenblutungen sollten jedoch vom Frauenarzt zur Abgrenzung von gynäkologischen Krankheiten abgeklärt werden.
Während der Perimenopause (etwa ein Jahr vor und nach der Menopause) treten Zyklusstörungen auf. Wenn die sogenannten Wechseljahresbeschwerden auftreten, spricht man vom vegetativ-klimakterischen Syndrom.
Auf die letzte Regelblutung folgt die Phase, die mit dem Eintritt des Seniums (etwa 70. Lebensjahres) endet. Sie kann zu den langfristigen Folgen des vegetativ-klimakterischen Syndroms (Osteoporose, Bluthochdruck u.a.) führen.
Letzte Aktualisierung am 20.09.2021.