Pflanzenname Deutsch (Latein): Zwiebel (Allium cepa)
Bolle, Hauszwiebel, Küchenzwiebel, Sommerzwiebel, Speisezwiebel, Zipolle, Zippel, Fölle, Zwiewl, Zwiefl
Die Zwiebel stammt ursprünglich aus Mittelasien. Kultiviert wird sie jedoch weltweit.
Sie wächst bevorzugt an warmen, sonnigen Standorten mit milden oder sandigen Lehmböden.
Die Zwiebelpflanze gehört ebenso wie der Knoblauch und der Bärlauch zu den Liliengewächsen. Sie ist eine zweijährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 1,20 m erreichen kann.
Ihre Zwiebel ist kugelig, eiförmig oder länglich und von trockenen, gelb-bräunlichen Häuten umgeben. Aus dieser treiben die blaugrünen Stängel. Diese sind aufrecht, hohl und im unteren Teil bauchig.
Die Laubblätter sind aufgeblasen, röhrig und ebenfalls hohl. Sie sitzen am Grund des Stängels und sind kürzer als dieser.
Endständig an den Blütenschäften sitzen die vielblütigen, doldenartigen Blütenstände mit grünlichweißen Blüten.
Der Hauptinhaltsstoff der Zwiebel ist die schwefelhaltige Aminosäure Isoalliin. Beispielsweise beim Schneiden der Zwiebel wird das Enzym Alliinase freigesetzt, das das Isoalliin spaltet. Es entsteht etwa Propanthial-S-Oxid, das die Schleimhäute reizt und zu tränenden Augen führt.
Außerdem sind auch ätherisches Öl, Peptide, Flavonoide, Saccharose (Zucker), Steroidsaponine, Vitamin C und Mineralstoffe (Calcium, Magnesium und Kalium) enthalten.
Die Zwiebel wirkt antibakteriell (Hemmung des Bakterienwachstums), fibrinolytisch (körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln), lipid- und blutdrucksenkend. Außerdem hemmt sie auch die Thrombozytenaggregation (Zusammenlagerung von Blutplättchen).
So findet sie Verwendung bei Appetitlosigkeit und altersbedingen Gefäßerkrankungen.
Traditionell wird der Zwiebel auch eine schleimlösende Wirkung nachgesagt. Sie wird deshalb auch bei Husten und Katarrhen der oberen Atemwege eingesetzt.
Außerdem kann die Zwiebel auch bei Darminfektionen, Durchfall, Diabetes, erhöhten Fettwerten, Insektenstichen, Mittelohrentzündungen, sowie bei Wunden, Geschwüren und Narben angewendet werden.
Die Tagesdosis für die innerliche Anwendung beträgt 50 g frische oder 20 g getrocknete Zwiebel. Eingenommen werden kann die Zwiebel roh und zerkleinert, aber auch als Sirup, Tinktur und frischer Saft.
Äußerliche Anwendung findet die Zwiebel beispielsweise bei Insektenstichen. Dabei werden Zwiebelscheiben auf die betroffene Hautstelle gelegt.
Außerdem kann sie auch für Umschläge verwendet werden. Es wird fein gehackte Zwiebel mit Wasser und eventuell etwas Salz zu einem Brei angerührt und auf die schmerzende Stelle gelegt.
Es sind keine Gegenanzeigen bekannt.
Wird die Zwiebel in großen Mengen eingenommen, kann es zu Blähungen und Magenreizungen kommen.
In seltenen Fällen können allergische Reaktionen und Unverträglichkeit auftreten.
Bei einer Einnahme über mehrere Monate dürfen nur maximal 35 mg des Inhaltsstoffes Diphenylamin aufgenommen werden, da es in großen Mengen nierenschädigend wirkt.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.