Pflanzenname Deutsch (Latein): Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
Kresse, Gartenkresse, Bornkass, Bornkersch, Kasse, Bronna-Kressig, Bachkresse, Grabenkresse, Grundkresse, Wasserkresse
Die Brunnenkresse ist weltweit verbreitet. Sie wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten und bevorzugt kühle, nährstoffreiche, schnell fließende Gewässer.
Die Brunnenkresse ist eine wintergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die 15 bis 80 cm hoch wachsen kann. Ihre Stängel sind rund, hohl und liegen im Wasser. An ihrem unteren Ende wachsen die rundlichen Wurzelblättchen.
Die Laubblätter der Brunnenkresse sind klein, grasgrün und unpaarig gefiedert. Sie bestehen meist aus 1 bis 5 Fiederpaaren.
Ende Mai trägt sie vielblütige, lockere traubige Blütenstände mit gelblich-weißen Blüten. Aus ihnen bilden sich 8 bis 20 mm lange Schoten, die zwei Reihen mit bis zu 60 Samen enthalten.
Die Hauptinhaltsstoffe der Brunnenkresse sind Senfölglykoside, aus denen Senföle freigesetzt werden, die der Pflanze ihren scharfen Geschmack geben.
Auch enthält sie zahlreiche Vitamine (A, B1, B2, C, E) und Mineralstoffe (Eisen, Iod, Phosphor, Calcium).
Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Bitterstoffe, Zucker, Raphanol und ätherisches Öl.
Brunnenkresse wirkt schwach cholagog (galletreibend) und antibakteriell.
Verwendung findet die Pflanze bei Erkrankungen der Atemwege, wie Husten und Bronchitis, sowie bei Erkältungen.
In der Volksmedizin findet sie bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Akne, Ekzemen, Rheuma, Nierenbecken- und Blasenentzündung Anwendung.
Weitere traditionelle Einsatzgebiete sind Würmer, Gicht, Epilepsie, leichte Brandwunden, Diabetes, Hautflecken und Vitamin C-Mangel.
Brunnenkresse kann als getrocknetes Kraut in Form von Tee, als Frischpflanze und als Frischpflanzenpresssaft angewendet werden.
Der Tee wird aus 1 bis 2 TL (ca. 2 g) getrockneter Brunnenkresse zubereitet, die mit 150 mL siedendem Wasser übergossen wird.
Nach 10 Minuten wird abgeseiht. Bei Appetitlosigkeit und Erkrankungen der Atemwege wird 2 bis 3 Mal täglich eine Tasse getrunken. Die Tagesdosis beträgt 4 bis 6 g.
Von der Frischpflanze werden 20 bis 30 g täglich zum Würzen oder als Salat verwendet. Die Tagesdosis des Frischpflanzenpresssaftes beträgt 60 bis 150 g.
Brunnenkresse sollte nicht bei Kindern unter 4 Jahren angewendet werden.
Bei Magen- oder Darmgeschwüren, sowie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege oder Nieren ist von einer Anwendung von Brunnenkresse aufgrund ihrer schleimhautreizenden Wirkung abzuraten.
Über die Pflanze können die Eier des großen Leberegels verbreitet werden. Die frische Brunnenkresse sollte vor dem Verzehr deshalb mehrmals gründlich gewaschen werden.
In seltenen Fällen kann Brunnenkresse Allergien oder Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.