Pflanzenname Deutsch (Latein): Liebstöckel (Levisticum officinale)
Badekraut, Bärmutter, Bergliebstöckel, Gebärmutterkraut, Gebärmutterwurzel, Gichtstock, Gichtwurz, Labstock, Labstockwurzel, Leberstockwurzel, Lieberöhre, Liebstengel, Maggikraut, Nervenkraut, Sauerkrautwurz, Suppenlob, Wasserkräutel
Der Liebstöckel stammt ursprünglich aus Westasien, dem Orient und dem Mittelmeergebiet. Die Pflanze kann jedoch auch in Europa gefunden werden, wo sie meist kultiviert wird.
Der zu den Doldengewächsen gehörende Liebstöckel ist eine ausdauernde, krautige, kahle Pflanze, die eine Wuchshöhe von 2 m erreichen kann. Sein Stängel ist röhrig, aufrecht, stielrund und am Grund etwa 5 cm dick. Im oberen Bereich ist er verzweigt.
Die Laubblätter sind gestielt und zwei- bis dreifach gefiedert. Ihre Fiederblättchen sind 2- bis 3-lappig, ebenfalls gestielt und schwach gezähnt.
An den Ästen befinden sich endständig die gelblichen bis hellgrünen Blüten. Sie sind in Doppeldolden angeordnet, die einen Durchmesser von 12 cm besitzen.
Die Früchte bestehen aus zwei braunen, ovalen Teilfrüchten.
Das im Liebstöckel enthaltene ätherische Öl besteht zum Großteil aus Alkylphthaliden, die der Pflanze ihren charakteristischen Geruch geben.
Ebenfalls enthalten sind Monoterpene, Sesquiterpene, β-Phellandren, Furancumarine (Bergapten, Imperatorin) und Cumarine.
Das ätherische Öl des Liebstöckels wirkt spasmolytisch (krampflösend).
Liebstöckel wird zur Durchspültherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß verwendet.
Die Wirkung bei Verdauungsbeschwerden, wie Appetitlosigkeit, Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen, ist nicht gesichert.
Zahlreiche weitere Einsatzgebiete des Liebstöckels kennt die Volksmedizin. So wird er auch bei Verstopfung, Rheuma, Gicht, Husten, Wassersucht, Menstruationsbeschwerden und Bronchitis angewendet.
Weitere traditionelle Anwendungen sind Mittelohrentzündung, Halsentzündung, Kehlkopfentzündung, Mundschleimhautentzündung, Herzschwäche, Nervosität, Ekzeme, Furunkel und eitrige Wunden.
Liebstöckel wird hauptsächlich innerlich als Tee angewendet. Dafür wird ½ - 1 TL zerkleinerte, getrocknete Wurzel mit etwa 150 mL siedendem Wasser übergossen. Es wird 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen und anschließend abgeseiht. Der Tee sollte mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.
Die Tagesdosis beträgt 4 bis 8 g Liebstöckelwurzel.
Bei akuten Entzündungen der Nieren mit eingeschränkter Nierentätigkeit darf Liebstöckel nicht angewendet werden.
Auch bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit sollte die Pflanze nicht verwendet werden.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte er ebenfalls nicht eingenommen werden.
Liebstöckel kann sensibilisierend wirken.
Er steigert außerdem die UV-Empfindlichkeit. Deshalb sollte während der Anwendung von Liebstöckel auf Sonnenbäder und UV-Bestrahlung verzichtet werden.
Bei der Verwendung zur Durchspültherapie ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.