Pflanzenname Deutsch (Latein): Echte Engelwurz (Angelica archangelica)
Angelik, Brustwurz, Gartenangelika, Giftwurz, Glückenwurzel, Heiligenbitter, Heiligengeistwurzel, Zahnwurzel, Engelskraut, Ledpfeifenkraut, Luftwurzel
Die Angelika ist in den gemäßigten Zonen Nordeuropas und Asiens verbreitet.
Sie bevorzugt nasse, zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche Tonböden und wächst auf feuchten Wiesen und an Ufern.
Die Angelika ist eine zwei- bis vierjährige Pflanze aus der Familie der Doldengewächse. Sie kann bis zu 3 m hoch wachsen, besitzt einen aromatischen Geruch und blüht nur einmal.
Ihr Stängel ist rotbraun, markig-hohl, aufrecht und schwach gerillt. Im oberen Bereich ist er verzweigt.
Am Boden sind die Blätter lang gestielt, im oberen Bereich sitzen sie in den Blattscheiden. Die Blätter sind zwei- bis dreifachgefiedert und können 60 bis 90 cm lang werden.
Die Blüten der Angelika stehen endständig in Dolden, die wiederum zu Dolden zusammengefasst sind. Sie sind grünlich-weiß bis gelblich und duften nach Honig. Aus ihnen bilden sich ca. 7 mm lange und 4 mm breite, blassgelbe Früchte mit flügelartigen Randrippen.
Das ätherische Öl der Angelika besteht vorwiegend aus den Monoterpenen Phellandren und Pinen. Ebenfalls enthält das ätherische Öl Sesquiterpene, wie β-Bisabolen und β-Caryophyllen.
Des Weiteren sind zahlreiche Furanocumarine enthalten, die photosensibilisierend wirken und die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.
Zu den Inhaltsstoffen der Angelika gehören auch Kaffeesäurederivate, Harze und Flavonoide.
Die Wurzel der Angelika kann bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Blähungen, leichten Magen-Darm-Krämpfen und Völlegefühl eingesetzt werden. Traditionell wird die Angelika bei Schlaflosigkeit, Gicht, Rheuma, Nervenschmerzen und Verstopfung angewendet. Auch bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, sowie bei Migräne und Asthma soll die Pflanze Linderung verschaffen.
Für die innerliche Anwendung als Tee werden ca. 1,5 g (1/2 TL) Wurzel mit 150 mL kaltem Wasser angesetzt. Anschließend wird der Sud kurz aufgekocht, 10 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Ca. ½ Stunde vor den Mahlzeiten wird eine Tasse warmer Tee getrunken. Die Tagesdosis für die getrocknete Wurzel beträgt 4,5 g. Das entspricht 1,5 bis 3 g Fluidextraxt, 1,5 g Tinktur oder 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl.
Die Angelika sollte nicht während der Schwangerschaft oder bei Diabetes angewendet werden.
Bei Magen- oder Darmgeschwüren darf die Pflanze nicht eingesetzt werden, da sie die Säureproduktion anregt.
In größeren Mengen wirkt das ätherische Öl toxisch.
Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Gefleckten Schierling.
Die in der Angelika enthaltenen Furanocumarine erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut, was zu Hautentzündungen führen kann. Es sollte daher während der Einnahme von Angelikapräparaten auf längere Sonnenbäder verzichtet werden.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.