Pflanzenname Deutsch (Latein): Echter Thymian (Thymus vulgaris)
Römischer Quendel, Kuttelkraut, Gartenthymian, Hühnerkohl, Immenkraut, Feldkümmel, Hustenkraut, Liebfrauenbettstroh, Duftholz
Der Thymian stammt ursprünglich aus dem westlichen, europäischen Mittelmeerraum. Er bevorzugt sonnige Standorte und kann in Gärten kultiviert werden.
Der Thymian gehört zu der Familie der Lippenblütler und ist ein ausdauernder Halbstrauch. Er kann 10 bis 40 cm hoch wachsen. Seine Pfahlwurzel ist kräftig und nach unten zunehmend verzweigt. Aus ihr treiben aufrechte oder liegende, vierkantige, verholzte Stängel. Sie sind behaart und nach oben hin stark verästelt.
Die Laubblätter des Thymians sind kreuzgegenständig angeordnet, kurz gestielt oder sitzend und linealisch-elliptisch. Ihr Rand ist eingerollt, sie sind filzig behaart und von graugrüner Farbe. Sein Blütenstand ist ährig und besteht aus mehreren, in den oberen Blattachseln stehenden Scheinquirlen. Diese wiederum sind aus 3 bis 6 kurz gestielten, weißen bis violetten, stark duftenden Lippenblüten aufgebaut. Die Samen sind kleine flach-eiförmige Nüsschen.
Hauptwirkstoff des Thymians ist das ätherische Öl mit seinen Bestandteilen Thymol und Carvacrol. Weitere Inhaltsstoffe sind andere Monoterpene (Linalool, p-Cymol, Cineol, Thujan-4-ol und α-Pinen), Gerbstoffe, Flavone, Triterpene und Polysaccharide (Vielfachzucker).
Thymian wirkt bronchospasmolytisch (in den Bronchien krampflösend), expektorierend (auswurffördernd) und antibakteriell. Sein Anwendungsbereich liegt deshalb bei Katarrhen der oberen Luftwege, Bronchitis und Keuchhusten.
Traditionell wird der Thymian auch bei Appetitlosigkeit, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Krämpfen, Mandelentzündungen, Mundgeruch, rheumatischen Beschwerden, Verdauungsbeschwerden (Völlegefühl, Blähungen) und zur Wundbehandlung verwendet.
Nicht gesichert ist die Wirkung auch bei Nierenentzündungen, Blasenentzündungen, Blasenschwäche, Menstruationsstörungen, als Wurmmittel, bei Schlaflosigkeit und Albträumen.
Es sind verschiedene Thymianpräparate erhältlich. Diese können innerlich und äußerlich angewendet werden.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte Thymian nicht eingenommen werden.
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Lippenblütlergewächsen, Birkenpollen und Sellerie ist von einer Anwendung abzuraten.
Liegen eine Herzschwäche, große Hautverletzungen, Hautkrankheiten und infektiöse Erkrankungen vor, sollten Thymian-Bäder nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.
Bei Überdosierung kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Leibschmerzen kommen.
Es können allergische Reaktionen auftreten.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.