Pflanzenname Deutsch (Latein): Gemeiner Huflattich (Tussilago farfara)
Ackerlattich, Brandlattich, Brustlattich, Eschhuflattich, Feldlattich, Hitzeblätter, Lehmblätter, Märzblume, Ohmblätter, Pferdefuß, Sandblume, Tabakkraut, Zytröseli
Der Huflattich ist in ganz Europa, Nordafrika und in West- und Ostasien heimisch. In Nordamerika wurde er eingebürgert.
Er bevorzugt trocken-warme Standorte mit durchlässigen Böden. Gefunden werden kann der Huflattich an Wegrändern, auf Feldern, Geröllhalden, Bahndämmen und Trümmerflächen, sowie in Steinbrüchen und Lehm- und Tongruben.
Der gemeine Huflattich gehört zu der Familie der Korbblütler. Er überwintert mit seinem Wurzelstock, aus dem im Frühjahr 5 bis 10 cm lange Blütenstiele treiben. Diese sind mit grünen bis rötlichen Schuppenblättern bedeckt und behaart. Zur Fruchtzeit erreicht der Stängel eine Länge von 30 cm.
Die gelben Blütenkörbchen werden bis zu 13 mm breit. Aus ihnen entwickeln sich 3 bis 6 mm lange, kahle Früchte, die mit einer Haarkrone versehen sind (wie beim Löwenzahn).
Nach dem Verblühen entwickeln sich die grundständigen Laubblätter. Diese sind herz- bzw. hufförmig, ca. 20 bis 30 cm breit und am Rand gezähnt. Am Anfang sind die Blätter beidseitig weißfilzig behaart, die Oberseite verkahlt jedoch recht schnell.
Im Huflattich sind als wichtigste Wirkstoffe Polysaccharide (Vielfachzucker) und Gerbstoffe enthalten. Außerdem enthalten sind ätherisches Öl, Bitterstoffe, Zink, Sterole und Flavonoide.
Huflattich enthält auch Pyrrolizidinalkaloide, deren Abbauprodukte die Leber schädigen und im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
Huflattich wirkt adstringierend (zusammenziehend) und antikatarrhalisch (schleimhautentzündungshemmend). Er kann bei Husten, Heiserkeit und Bronchitis eingesetzt werden.
Bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut findet er ebenfalls Anwendung.
Der Huflattich soll auch blutstillend, blutreinigend und anregend wirken. In der Volksmedizin wird er deswegen auch bei Appetitlosigkeit, Venenentzündungen, Verstopfung, Gastritis, Durchfall und Magen-Darm-Katarrhen verwendet.
Ebenfalls helfen soll er bei entzündeten und schlecht heilenden Wunden, Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris), Hautunreinheiten, Nervenschmerzen, Furunkeln und Ekzemen.
Innerlich kann Huflattich als Tee angewendet werden. Es werden dafür 2 TL Huflattichblätter mit 250 mL kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Davon wird 3 Mal täglich eine Tasse bei Husten, Heiserkeit und Bronchitis getrunken.
Die Anwendung sollte nicht länger als 4 bis 6 Wochen pro Jahr betragen.
Huflattich kann auch äußerlich als Gurgellösung und in Form von Umschlägen angewendet werden.
Zum Gurgeln wird ein Tee, wie für die innerliche Anwendung beschrieben, zubereitet. Damit wird mehrmals täglich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum gespült bzw. gegurgelt.
Für Umschläge werden 6 TL Huflattichblätter mit 150 mL kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Der Sud wird mehrmals täglich angewendet.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte Huflattich nicht verwendet werden.
Auch von einer Anwendung bei Säuglingen und Kindern ist abzuraten.
Die Blüten und Wurzeln des Huflattichs sollten nicht verwendet werden.
Die im Huflattich enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide sind potentiell krebserregend und leberschädigend. Huflattichpräparate sollte demzufolge nicht über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosierungen eingenommen werden.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.