Pflanzenname Deutsch (Latein): Echter Beinwell (Symphytum officinale)
Wallwurzel, Hälwurzel, Schwarzwurz, Milchwurzel, Schadheilwurzel, Wundallheil, Beinwurz, Bienenkraut, Hasenlaub, Schmalwurz, Komfrei
Der Beinwell ist in Europa und Asien beheimatet. In Südeuropa kommt er nur selten vor.
Bevorzugt wächst er an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit feuchten, nährstoffreichen, stickstoffhaltigen Böden (am liebsten Lehmböden). Die Pflanze kann in Gräben oder an feuchten Wegrändern, aber auch auf feuchten Wiesen, an Ufern, in Auenwäldern und auf Moorwiesen gefunden werden.
Der Beinwell ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, deren aufrechter Stängel bis zu 1 m hoch wachsen kann. Er ist borstig behaart und oberen im Bereich verzweigt.
Die am Stängel herab laufenden Laubblätter sind ei- bis lanzettförmig und können bis zu 25 cm lang werden. Sie sind ebenfalls borstig behaart.
An den Achseln der oberen Laubblätter stehen die in Doppelwickeln angeordneten Blüten. Diese sind glockenförmig und rotviolett bis gelblichweiß.
Der Beinwell bildet 4 bis 5 mm lange, graubraune Nüsschen als Früchte.
Der Hauptwirkstoff des Beinwells ist das enthaltene Allantoin, das wundheilungsfördernd und geweberegenerierend wirkt.
Zu den Inhaltsstoffen gehören auch ätherische Öl, Gerbstoffe, Polysaccharide (Vielfachzucker), Asparagin, Alkaloide, Flavonoide, Harz und Kieselsäure.
Beinwell enthält außerdem giftige Pyrrolizidinalkaloide, deren Abbauprodukte die Leber schädigen können.
Beinwell wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend, antimitotisch (hemmt die Zellteilung) und fördert die Neubildung von Knochengewebe.
Anwendung findet die Pflanze daher bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden Verwendung.
Des Weiteren kann Beinwell bei Rückenschmerzen infolge stumpfer Verletzungen, Knochenbrüchen, Quetschungen, Arthrose und Rheuma angewendet werden. Traditionell wird Beinwell auch innerlich bei Husten, Verdauungsbeschwerden, Magenschleimhautentzündung, Nierenerkrankung und Bronchitis eingesetzt.
Davon ist jedoch wegen der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide abzuraten.
Zur äußerlichen Anwendung sollten nur Fertigarzneimittel, etwa in Form von Pasten oder Salben, entsprechend der Packungsbeilage verwendet werden.
Die Tagesmenge an Pyrrolizidinalkaloiden sollte nicht 0,1 mg überschreiten.
Während der Schwangerschaft oder der Stillzeit sollte Beinwell nicht angewendet werden.
Auch Kinder unter 4 Jahren sollten keine Präparate der Pflanze einnehmen.
Es können allergische Reaktionen auftreten. Bei empfindlicher Haut kann es in seltenen Fällen zu Hautrötungen kommen.
Aufgrund der leberschädigenden Wirkung einiger Inhaltsstoffe darf Beinwell nicht innerlich eingenommen oder auf entzündete oder verletzte Haut aufgetragen werden.
Die Anwendungsdauer sollte nicht mehr als 4 bis 6 Wochen pro Jahr betragen.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.