Pflanzenname Deutsch (Latein): Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum)
Gewürznägelein, Nägelein, Kreidenelken
Ursprünglich stammt der Gewürznelkenbaum von den Molukken (Gewürzinseln). Seine Hauptanbaugebiete sind jedoch auch die südlichen Philippinen und Madagaskar. Weitere Importgebiete sind Mittel- und Südamerika und das südwestliche Australien.
Der Gewürznelkenbaum stammt aus der Familie der Myrtengewächse und ist ein immergrüner, mehr als 10 m hoch wachsender Baum. Seine Blätter sind schmal, ganzrandig, ledrig und 9 bis 12 cm lang. Meist sind sie gegenständig, in seltenen Fällen auch wechselständig, angeordnet.
Die Blüten des Gewürznelkenbaumes sind weißlich-rosafarben und stehen in dreifach dreigabeligen Dolden. Seine Früchte sind meist fleischige Beeren. Verwendet werden die Blütenknospen, die im Wasser sinken oder sich senkrecht mit dem Köpfchen nach oben aufstellen.
Hauptwirkstoff des Gewürznelkenbaumes ist das ätherische Öl. Dieses enthält zum Großteil Eugenol, das auch ein Bestandteil von Zimt ist, sowie Eugenylacetat und β-Caryophyllen. Außerdem sind Flavonoide, Gallotannine, Phenolcarbonsäuren und Triterpene enthalten.
Gewürznelken wirken antiseptisch (keimtötend), antibakteriell, antifugal (pilzhemmend), antiviral, lokalanästhetisch und spasmolytisch (krampflösend) auf die Atemwegs- und Darmmuskulatur. Sie werden daher bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut, zur lokalen Schmerzstillung bei Zahnschmerzen und als Antiseptikum bei Wurzelbehandlungen verwendet. Auch bei Übelkeit und Appetitlosigkeit kann sie angewendet werden.
In der Volksmedizin wird die Gewürznelke auch bei Blähungen, zur Vermeidung von Insektenstichen, bei Mundgeruch, Kopfschmerzen, Infekten der oberen Atemwege, rauem Hals, Husten und Entzündungen der Atemwege angewendet.
Bei Entzündungen im Mund wird Gewürznelkenöl konzentriert äußerlich angewendet. Soll es als Mundspüllösung verwendet werden, sollte das ätherische Öl auf 1 bis 5 Prozent mit Wasser verdünnt werden.
Zur Anwendung bei Kopfschmerzen werden die Gewürznelken schwach erhitzt, in einem Mörser zu einer Paste verrieben und auf Nasenwurzel oder Stirn aufgelegt. Für die innerliche Anwendung werden 3 bis 6 g Gewürznelken als Abkochung angewendet. Diese wird 3 Mal täglich eingenommen.
Gewürznelken dürfen nicht bei Allergien gegen Myrtengewächse (wie Eukalyptus) angewendet werden.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten Gewürznelken nicht angewendet werden, da das enthaltene Eugenol Verkrampfungen des Kehlkopfs auslösen und Atemstörungen herbeiführen kann. Auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollten sie nicht eingesetzt werden.
Das ätherische Öl kann äußerlich und innerlich angewendet allergische Reaktionen auslösen. Meist treten dabei allergische Haut- und Schleimhautreaktionen auf.
In hohen Dosen wirkt das Öl reizend und kann vor allem auf der Mundschleimhaut ein brennendes Gefühl auslösen.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.