Pflanzenname Deutsch (Latein): Echter Hopfen (Humulus lupulus)
Hoppen, Hopf, Hop, Hupfe, Hopfenkraut, Hopfenkühn
Die Wilde Hopfen kann nahezu überall in Mitteleuropa gefunden werden. Er bevorzugt stickstoffreiche Standorte mit höherer Bodenfeuchtigkeit, wie etwa Auenwälder und Erlenbrüche.
Der Hopfen wird aber auch landwirtschaftlich angebaut. Es werden jedoch nur weibliche Pflanzen kultiviert, von denen der Großteil für das Bierbrauen genutzt wird.
Der zu den Hanfgewächsen zählende Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, von der nur das unterirdische Sprossachsensystem (Rhizom) überwintern kann. Aus diesem wachsen jedes Jahr 6 bis 10 m lange, rechtsdrehende Triebe.
Die Blätter des Hopfens sind langstielig, mehrfach gelappt und gezahnt. Sowohl die Blätter, als auch die Triebe besitzen eine sehr raue Oberfläche. Dies erleichtert ihnen das Haften an Oberflächen.
Da der Hopfen eine zweihäusig ist, wachsen die männlichen und weiblichen Blüten auf getrennten Pflanzen. Die männlichen Blütenstände sind 3 mm lang und bilden lockere, rispenartige Trugdolden. Mehrere kleine Blüten bilden die weibliche, zapfenartige Ähre.
Der Hopfen bildet helle Nüsse als Früchte.
Die Hauptwirkstoffe des Hopfens sind Lupulon und Humulon. Sie gehören zu den im Hopfen enthaltenen Bitterstoffen.
Weitere Inhaltsstoffe des Hopfens sind ätherische Öle, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, Flavonoide und Phytoöstrogenen (Pflanzenstoffe, die auf den Körper eine ähnliche Wirkung haben wie das Hormon Östrogen).
Die beruhigende und schlaffördernde Wirkung des Hopfens ist wissenschaftlich belegt. Er kann somit bei Unruhe, Nervosität, Angstzuständen und Schlafstörungen verwendet werden. Bei Ein- und Durchschlafstörungen kann der Hopfen mit Baldrian oder Melisse kombiniert werden.
In der Volksmedizin wird der Hopfen aufgrund der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung der Bitterstoffe bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Auch die Verwendung bei Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit ist wegen der Bitterstoffe sinnvoll. Die Wirkung konnte jedoch bislang nicht bewiesen werden.
Bluthochdruck, Darmschleimhautentzündungen, Nervenschmerzen, Neurosen, Reizblase, Wechseljahrs- und Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen, Heiserkeit und sexuelle Übererregbarkeit sind weitere traditionelle Anwendungsgebiete des Hopfens.
Hopfen kann vor dem Essen zur Anregung der Verdauung oder vor dem Schlafengehen zur Förderung des Schlafs als Tee angewendet werden. Dafür wird 1 TL zerkleinerter Blüten mit 150 mL kochendem Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Es können 2 bis 3 Tassen täglich bzw. 1 Tasse vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Auch als Tinktur kann Hopfen angewendet werden. Davon werden 1 bis 2 mL ein- oder mehrmals täglich eingenommen.
Hopfen sollte nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit oder bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden.
Frischer Hopfen kann Allergien auslösen, die sogenannte Hopfenpflückerkrankheit. Diese äußert sich in Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, eventueller Blasenbildung mit Hautausschlägen und Gelenkbeschwerden.
Hopfenpräparate führen zu einem eingeschränkten Reaktionsvermögen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt, können jedoch wegen der hemmenden Wirkung auf bestimmte Stoffwechselsysteme nicht ausgeschlossen werden.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.