Pflanzenname Deutsch (Latein): Sonnenhut (Echinacea)
Igelkopf, Kegelblume, Scheinsonnenhut
Der Sonnenhut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Pflanze in Europa eingeführt, wo sie jedoch nicht wild wächst.
Bevorzugt wächst er auf trockenen und sandigen Böden.
Der mehrjährige, zu den Korbblütlern gehörende, Sonnenhut wird 50 bis 120 cm groß. Er hat eine Pfahlwurzel und einen aufrechten, unverzweigten, dünn behaarten Stängel. Seine Blätter sind kurz gestielt, länglich-schmal und borstig behaart. Sie sind dreinervig, ganzrandig, mit dunkelgrüner bis blauer Oberseite und hellgrüner Unterseite.
Endständig sitzen die einzelnstehenden Blüten. Ihr Blütenboden ist kegelförmig aufgewölbt und mit steifen, langen Spreublättern besetzt. Diese erinnern an die Stacheln eines Igels. Umgeben ist der Blütenboden von etwa 15 rosafarbenen bis roten, linealischen Randblüten.
Die Frucht des Sonnenhutes ist eine vierseitige, bezahnte Schließfrucht.
Im Sonnenhut sind Alkylamide, meist Isobutylamide, enthalten. Das Wichtigste ist Echinacein.
Zu den Inhaltsstoffen gehören auch Glycoside der Kaffeesäure (Cichoriensäure, Echinacosid, Verbascosid, Kaffeesäureester), ätherisches Öl, Polysaccharide (Vielfachzucker), Harze, Bitterstoffe, sowie Alkaloide und Flavonoide.
Der Sonnenhut wirkt unspezifisch stimulierend auf das Immunsystem und antiphlogistisch (entzündungshemmend). Er wird daher zur Unterstützung der Therapie bei grippalen Infekten, bei Infekten der oberen Atemwege und ableitenden Harnwege, sowie bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt.
Die Wirksamkeit bei Abwehrschwäche, Hautentzündungen, Herpes simplex und Krebs ist nicht gesichert. In der Volksmedizin wird die Pflanze auch bei Brandwunden, Insektenstichen, Eierstockentzündungen, Unterschenkelgeschwüren, Abszessen, Nagelbettentzündungen und Prostatabeschwerden eingesetzt.
Angewendet wird der Sonnenhut in Form verschiedener Präparate. Diese sind beispielsweise Tinkturen, Tabletten, Lutschbonbons, Salben und Injektionslösungen und können innerlich und äußerlich angewendet werden. Die Tagesdosis für Presssaft beträgt 6 bis 9 ml, für Präparate aus Trockenextrakten 900 mg.
Der Sonnenhut sollte nicht bei einer Allergie gegen Korbblütler eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte die Pflanze nur auf ärztlichen Rat hin eingenommen werden. Die Verwendung von Sonnenhut bei Säuglingen und Kindern sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
Bei schweren chronischen Erkrankungen, wie Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multiple Sklerose und anderen Autoimmunkrankheiten, sowie Aids und HIV-Infektionen, ist die Anwendung von Sonnenhut nicht zu empfehlen.
Der Sonnenhut kann allergische Reaktionen auslösen.
Werden Präparate der Pflanze injiziert, kann es zu Schüttelfrost, Fieberreaktionen, Übelkeit und Erbrechen kommen. In seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen vom Soforttyp mit anaphylaktischem Schock, Lidödem, akuter Atemnot und Hautausschlag auftreten.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.